Siegen. . Viele Menschen in Siegen sind bedürftig und armutsgefährdet. Neue Richtlinien zur Unterstützung von Angeboten erstellt.
Die Lebenssituation armutsgefährdeter und bedürftiger Menschen in Siegen soll verbessert werden. Die Stadtverwaltung hat dazu Richtlinien erarbeitet, nach denen Unterstützungsangebote, die sich an diese Personen richten, bezuschusst werden. Hintergrund ist ein einmaliger Zuschuss in Höhe von 72.000 Euro an den Tagesaufenthalt Café Patchwork der Diakonie aus dem Jahr 2017: In diesem Zuge wurde beschlossen, auch Einrichtungen anderer Träger Geld zur Verfügung zu stellen.
Das ist neu
Bezuschusst werden sollen nach diesen Richtlinien Angebote von gemeinnützigen Einrichtungen oder Organisationen sowie Trägern der freien Jugendhilfe im Sozialbereich, die in Siegen zur Verbesserung der Lebenssituation armutsgefährdeter und bedürftiger Menschen beitragen.
Orientierung im Großstadtdschungel
Einen guten Überblick über soziale und karitative Angebote in Siegen und darüber hinaus bietet das „Dschungelbuch Siegen“ von Klaus Reifenrath.
Seine Kontakt- und Adressensammlung für verschiedenste Themen und Bedürfnisse liegt an vielen Stellen aus und sie gibt es auch online auf www.krwe.de
Es gebe nicht wenige Menschen in Siegen, die von Armut, Marginalisierung und sozialer Ausgrenzung bedroht seien: Alleinerziehende, kinderreiche Familien, Rentner, Menschen mit Migrationshintergrund oder Geringverdiener. Sie alle können von geringem Einkommen, Arbeitslosigkeit, unsicheren Wohnverhältnissen, Schulden, chronischen Krankheiten oder psychischen Problemen betroffen sein.
Unterstützt werden sollen daher niedrigschwellige Angebote, etwa Aufenthaltsmöglichkeiten oder Stellen, wo eine kostengünstige Versorgung möglich ist. Voraussetzungen für die städtische Förderung: Die Angebote sind offen für unterschiedliche ethische und religiöse Weltanschauungen, für vielfältige Personengruppen, die Öffnungszeiten sind bedarfsgerecht und die jeweiligen Orte gut erreichbar, das Angebot sollte freiwillig in Anspruch genommen werden können und unbürokratischen Zugang ermöglichen – und natürlich kostenlos oder sehr günstig sein.
Die Höhe der Zuschüsse richtet sich nach der Zahl der Antragssteller und der Arbeitszeit. Wer zusätzlich Unterstützungs- und Beratungsangebote durch hauptberufliche sozialpädagogische Fachkräfte bereithält, kann demnach mehr Geld bekommen, auch weil dazu in der Regel entsprechende Infrastruktur wie Büro- und Rückzugsräume vorgehalten werden müssen.
Nicht zuschussfähig sind laut Richtlinie Angebote, die bereits andere städtische Gelder erhalten, überwiegend missionarischen oder parteipolitischen Charakter haben.
Das gibt es bereits
Wohnungslosigkeit: Neben der städtischen Fachstelle für Wohnungsnotfälle gibt es unter anderem ein Beratungsbüro der Diakonie, In der Herrenwiese 5, das werktags von 9 bis 12 Uhr geöffnet hat.
Kleidung gibt es im Laden der Siegerländer Frauenhilfen an der Friedrichstraße 18, der täglich (außer sonn- und montags) geöffnet hat. Der St. Georg Kleiderladen an der Achenbacher Straße 115 bietet auch günstige Möbel an und hat werk- und samstags geöffnet. Der DRK-Kleiderladen an der Hammerstraße 10 ist dienstags bis freitags von 10 bis 14 Uhr geöffnet.
Essen: Die Siegener Tafel gibt dienstags und donnerstags ab 13.30 Uhr Essen an Bedürftige aus.
Beratung für alle Themen rund um Armut wird unter anderem von Trägern wie Diakonie, Caritas, Malteser, DRK, dem Verein VAKS oder den Kirchen angeboten.