Hilchenbach. Drittklässiger der Florenburg-Grundschule in Hilchenbach backen im Essensraum der Offenen Ganztagsschule Plätzchen.
Kleine Schritte sind zu hören. Sie werden immer schneller und kommen näher. Je näher, umso lauter werden auch die fröhlichen und munteren Kinderstimmen. Dann stürmen sie durch die Tür: die zwölf Schülerinnen und Schüler der Klasse 3b der Florenburg-Grundschule Hilchenbach. Ihre Vorfreude ist in ihren Gesichtern zu sehen und an dem wilden Durcheinanderreden zu hören. Nur noch schnell Hände waschen und dann kann es losgehen: das Plätzchenbacken im Essensraum der Offenen Ganztagsschule.
Die Mütter
„Für die Kinder ist das Backen ein totales Highlight. Sie sind mit Feuereifer dabei“, sagt Gudrun Kröniger. Zusammen mit Stefanie Menn, Almut Irle und Nicole Bülow betreut sie das Backen an diesem Morgen. Die vier Mütter haben dafür jeweils einen Teig vorbereitet. Es gibt Butter- und Spritzgebäck sowie Cookies mit Schokolade. Die Kinder können gar nicht abwarten, bis es losgeht. Sie versammeln sich um die Tische, Nicole Bülow packt den Teig aus der Frischhaltefolie und John fängt gleich an, ihn mit dem Nudelholz auszurollen.
Die Formen
Sein Freund Anton zeigt währenddessen stolz seine Lieblingsform: ein Stern mit seinem Namen. „Jedes Kind hat sein Lieblingsförmchen von zu Hause mitgebracht“, erklärt Gudrun Kröniger. Ein Zwerg, ein Lebkuchenmann oder ein Nussknacker – ganz unterschiedliche Motive sind dabei. Lena hat ein Katzenförmchen mitgebracht. „Wir haben jetzt einen neuen Kater. Der heißt Findus!“, sagt sie. Logisch, dass die Wahl dann auf diese Form fiel. „Ich habe neulich erst mit meinen Eltern gebacken“, erzählt sie. Lena stellt begeistert fest: „Cooool, das steht alles in der Zeitung, was ich sage!“
Die Aufteilung
23 Kinder gehören zur Klasse 3b. Um den Überblick zu behalten, wurde die Klasse aufgeteilt. „Der andere Teil ist in der Klasse und bastelt mit Klassenlehrerin Iris Kuhly Weihnachtsgeschenke“, erklärt Gudrun Kröniger. Dort dürfen keine Eltern dabei sein. „Sonst wäre die Überraschung ja dahin“, sagt die Mutter. Wenn die erste Gruppe im Essensraum fertig ist, wird getauscht: die Plätzchenbäcker werden zu Bastlern und andersherum.
Organisiert hat das Backen die Elternpflegschaft. Die fertigen Kekse bekommen die Kinder und eine Ladung geht ins Lehrerzimmer. „Das Backen gehört für uns zur Weihnachtszeit schon dazu“, sagt Gudrun Kröniger. Bereits zum dritten Mal backen die Mütter der Klasse 3b mit den Kindern
Plätzchen.
Die Stimmung
„Ich hab total vergessen, die Musik anzumachen!“, ruft Almut Irle. Kurz danach läuft die Weihnachtsmusik und der Essensraum wird vollends zur Weihnachtsbäckerei. Die Tische sind voll mit Mehl, die Kinder drehen nacheinander mit all ihrer Kraft den Fleischwolf für das Spritzgebäck oder fangen bereits an, die Ausstechplätzchen zu verzieren. „Wir haben eine ganze Serie an Zuckerstreuseln mitgebracht“, sagt Gudrun Kröniger.
Tara kümmert sich lieber um die Cookies, die hat sie letztes Jahr nämlich auch schon gemacht. „Man muss den Teig erst rollen und dann draufhauen, damit er platt wird“, erklärt ihre Freundin Lena. Tara fällt ein Cookie auf den Boden, sie hebt ihn auf und legt ihn wieder auf das Backblech. Weiter geht’s!
„Ich glaube, ich bin selbste ein Plätzchen“, sagt Sophie und schaut auf ihre Hände, die voll Schokolade sind. Sie ist beim Verzieren der Ausstechplätzchen mit vollem Einsatz dabei. Nur die Kügelchen kommen nicht auf ihre Plätzchen: „Die mag ich nicht.“ An denen haben dafür ihre Mitschülerinnen und Mitschülern nicht gespart und auch die Zuckerstreusel sind nicht nur auf den Plätzchen gelandet. „Wir müssen nach der zweiten Runde hier ganz schnell sauber machen“, sagt Gudrun Kröniger lachend. Auch, damit die Kinder der Offenen Ganztagsschule den Raum wieder nutzen können, ohne dass die Schokolade auf den Tischen klebt.
Die ersten zwölf Kinder sind nach einer Stunde fertig mit ihren Plätzchen, waschen ihre Hände und so schnell, wie sie da waren, sind sie auch schon wieder weg. Könnte man doch noch einmal Kind sein.
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