Wilnsdorf. . Gutachter schlagen vor, Hauptschule, Realschule und Gymnasium in einem Schulzentrum zusammenzuführen. Varianten für Dielfen und Wilnsdorf.
Das Berechnungsverfahren ist kompliziert, das Ergebnis einfach: Aus wirtschaftlicher Sicht würde es Sinn machen, die drei weiterführenden Schulen Wilnsdorfs am Standort des Gymnasiums zusammenzulegen. Das ist das Ergebnis der „360-Grad-Betrachtung“, die Darya Cetindag und Remigius Kowalczyk vom Büro Drees & Sommer am Donnerstag dem Rat und dem Schulausschuss vorgestellt haben.
Die Grundschulen platzen aus den Nähten, an Haupt-, Realschule und Gymnasium ist Platz: Mit dieser Erkenntnis aus dem vor einem Jahr verabschiedeten Schulentwicklungsplan hatte der Rat die Untersuchung aller Schulgebäude gefordert. An deren Ende stehen vier Varianten:
A: Die weiterführenden Schulen ziehen am Standort des Gymnasiums zusammen, die Grundschule Dielfen zieht in die benachbarte Realschule um, die anderen Grundschulen bleiben, wo sie sind. Der Favorit, was Flächensynergien und Kosten angeht.
B: Wie A, allerdings bleibt auch die Hauptschule an ihrem Standort in Rudersdorf. Dritter Sieger bei den Kosten, Nummer 2 bei den Flächen-Synergien.
C: Die Grundschule Wilnsdorf zieht beim Gymnasium mit ein. Alle anderen Schulen bleiben, wo sie sind. Zweiter Sieger bei den Kosten, Flächen werden aber nicht gespart.
D: Alle Standorte werden erhalten. Keine Vorteile.
„Erdbeben in der Schullandschaft“
Die Verwaltung hatte sehr schnell Mühe, die aufbrechende Diskussion wieder einzufangen. Es sei eine „Selbstverständlichkeit, dass das eng von den Schulleitungen begleitet werden muss“, sagte Bürgermeisterin Christa Schuppler. Und: „Solange es nicht reif ist, muss man es nicht entscheiden.“ Beigeordneter Helmut Eich betonte, dass die „grobe Betrachtung von oben“ nicht mehr als eine „Grundlage vieler weiterer Überlegungen“ sein könne.
Den Politikern war allerdings bewusst, dass sie ein heißes Eisen an fassen: „Was ein Erdbeben in der Schullandschaft ist, muss ich keinem erklären“, sagte Stephan Hoffmann (CDU) und kritisierte die aus seiner Sicht begrenzte Präsentationskunst der Gutachter: „Man sollte inhaltlich eigentlich so weit sein, dass man wenigstens verstanden hat, wofür man ist.“ Ekkehard Blume (Grüne) äußerte Zweifel, ob eine Vertiefung in die Inhalte des Gutachtens Sinn macht: „Ich weiß nicht, wie groß die Bereitschaft ist, da überhaupt einzusteigen.“
Die signalisierte zumindest die SPD: „Ergebnisoffen reingehen“ wollte Michael Plügge, und Fraktionschef Hannes Gieseler nannte es „nachvollziehbar, dass Zusammenlegung zu Synergien führt“. Elternvertreterin Rebecca Schleifenbaum ahnte, dass die Politik vor einer lange Debatte steht. Ob man da, wo sich in keiner Variante etwas ändert, nicht „irgendwo schon mal anfangen kann“, fragte sie: Das wären dann die Anbauten an die Grundschulen Rudersdorf und Wilgersdorf.
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