Siegen/Hilchenbach. . Nach den Vorstellungskonzerten steht die Entscheidung über den neuen Dirigenten der Philharmonie Südwestfalen an. Die Kandidaten:

Fast 200 waren es ursprünglich. Drei sind noch im Rennen für das Amt des neuen Chefdirigenten der Philharmonie Südwestfalen. Der Vertrag mit dem bisherigen Frontmann Charles Olivieri-Monroe ist ausgelaufen. Am vergangenen Wochenende hat sich nun auch der letzte der Bewerber bei den Weihnachtskonzerten im Apollo präsentiert. Mit einer Entscheidung kann noch vor Weihnachten gerechnet werden.

Sie entscheiden über den neuen Mann

In der Findungskommission vertreten sind der Trägerverein der Philharmonie Südwestfalen durch seinen Vorstand: Landrat Andreas Müller, Holger Menzel, Bürgermeister von Hilchenbach, Thiemo Rosenthal, Kreis Siegen-Wittgenstein, sowie Intendant Michael Nassauer, der Vorsitzende des Fördervereins Hermann Achenbach und für den Kulturausschuss des Kreistages Winfried Schwarz und Hermann-Josef Droege.

Das Orchester ist vertreten durch Evgenia Gelen, Konzertmeisterin, Ernestine Stützer, Betriebsrätin, und Guido Braun, Orchestervorstand.

Als zusätzlicher Experte berufen wurde Gabriel Feltz, Generalmusikdirektor am Theater Dortmund und Leiter der Dortmunder Philharmoniker.

34 Kandidaten waren nach der ersten Sichtung übrig geblieben, von denen 24 zum Probedirigieren eingeladen wurden — die anderen zehn Bewerber waren durch Gastdirigate schon bekannt. Danach kamen drei Dirigenten in die Endausscheidung: mit dem Orchester ein Konzert einzustudieren und im Apollo aufzuführen. Die Werke für diese Vorstellungskonzerte waren den Bewerbern vorher nicht bekannt. Entscheidungskriterien für die Kommission, die den Chefdirigenten bestimmt, sind unter anderem, wie der Bewerber an ein noch wenig populäres Werk herangeht, wie er die Probenarbeit gestaltet und wie er das Orchester im Konzert führt. Daher sind auch zunächst die Musiker der Philharmonie aufgefordert, sich eine Meinung zu bilden.

Ido Arat

Geboren in Florida, wuchs er in Israel auf. Er studierte Gitarre an der Robert-Schumann-Musikhochschule in Düsseldorf und Dirigieren an der Universität der Künste in Berlin. Nach Stationen im sächsischen Freiberg und am Stadttheater Bremerhaven ist er seit der Spielzeit 2016/17 Kapellmeister und Assistent des Generalmusikdirektors an der Deutschen Oper in Berlin. An der Semperoper in Dresden dirigierte er „Die Hochzeit des Figaro“, an der Deutschen Oper Berlin unter anderem „Don Carlos“, „La Traviata“ und „Die Zauberflöte“ sowie Vorstellungen von Tschaikowskys „Dornröschen“ mit dem Staatsballett Berlin.


Vorstellungskonzert am 2. November unter anderem mit Werken von Janácek und Tschaikowsky.

Stefanos Tsialis

Der gebürtige Grieche studierte Klavier in Thessaloniki, Musikwissenschaften in Kopenhagen und vollendete seine Ausbildung mit Auszeichnung an der Wiener Musikhochschule. Nachdem er sieben Jahre lang Chefdirigent der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie und anschließend 1. Kapellmeister und stellvertretender Generalmusikdirektor am Staatstheater in Meiningen war, wurde er Chefdirigent der Thüringer Philharmonie in Gotha. Als Gastdirigent war Stefanos Tsialis auch bei den Berliner Symphonikern und den Staatsorchestern Athen und Thessaloniki tätig und hat bei zahlreichen Fernseh- und Rundfunkaufnahmen mitgewirkt.


Vorstellungskonzert am 30. November unter anderem mit Werken von Honegger und Dvořák

Nabil Shehatá

Als Sohn deutsch-ägyptischer Eltern erhielt er Unterricht bei renommierten Kontrabass-Lehrern. Er gewann internationale Wettbewerbe und auch den 1. Preis sowie den Publikumspreis des ARD-Musikwettbewerbs. Von 2004 bis 2008 war er 1. Solo-Kontrabassist bei den Berliner Philharmonikern. Nabil Shehatas Laufbahn als Dirigent begann 2006, nachdem er Unterricht unter anderem bei Daniel Barenboim und Christian Thielemann erhalten hatte. Er leitete Orchester in der ganzen Welt: in Toulouse, Bilbao und Osaka. Nach einer erfolgreichen Produktion mit der Kammeroper München wurde er 2011 deren Chefdirigent.


Vorstellungskonzert : Weihnachtskonzerte vom 7. bis 9. Dezember mit Werken von Humperdinck und Telemann