Siegen. . Diesterwegschule soll nicht bis 2022 warten müssen. Schulausschuss stimmt Umzug der Spandauer Schule auf den Häusling zu.

Rund 2,6 Millionen Euro investiert die Stadt Siegen in zwei Grundschulen in der Stadtmitte: in den Umzug der Spandauer Schule in das frei werdende Gebäude der Realschule Am Häusling, die dann zugleich um einen dritten Zug erweitert wird, und in den Aus- und Anbau der Diesterwegschule am Rosterberg. Diesem Vorschlag der Verwaltung ist der Schulausschuss am Donnerstag einstimmig gefolgt.

Auf weniger Gegenliebe stieß allerdings der von der Verwaltung vorgelegte Zeitplan, die Spandauer Schule zum 1. August 2021 umzusiedeln, an der Diesterwegschule aber erst nach 2022 mit den Baumaßnahmen zu beginnen. Die Verwaltung wurde beauftragt, dem Hauptausschuss in der nächsten Woche einen Vorschlag zu machen, wie auch am Rosterberg schneller zusätzliche Räume geschaffen werden können. Wenn das allerdings dazu führe, dass andere Schulbauvorhaben deshalb zurückstehen müssten, „dann käme von mir ein deutliches Veto“, kündigte Schuldezernent André Schmidt an.

Nichts Neues zum Kindergarten

Auf dem Tisch lag ein Schreiben der Schulpflegschaft der Diesterwegschule, die „wegen der extremen Raumnot zunächst vorrangig den Ausbau für die offene Ganztagsschule“ fordert. Plastische Beschreibungen von Schülern, die auf dem Fußboden sitzen und ihre Hausaufgaben machen, deuten allerdings auf Bedarf auch in anderen Bereichen hin: Sowohl der Essensraum als auch die Räume der OGS werden für den Regelunterricht belegt. Das, so Achim Bell (UWG), sei „eigentlich unhaltbar“.

Diesterwegschule: Begrenzter Raum für Anbau

Als „klassische Stadtteilschule“ soll die Diesterwegschule am Rosterberg bleiben. Deshalb empfehle die Verwaltung nicht den Umzug der Diesterweg-, sondern der Spandauer Schule auf den Häusling, sagte Schuldezernent André Schmidt. Damit seien allerdings für die Diesterwegschule auch die Erweiterungsmöglichkeiten begrenzt und „Riesenbauten“ nicht möglich.

„Das sollte man einer Schule nicht auf Dauer zumuten“, fand auch Florian Kraft (Grüne). Erst nach 2022 zu beginnen, sei „wirklich ein Problem“, sagte Joachim Pfeifer (SPD). Rüdiger Heupel (CDU) regte schließlich an, den Zeitplan noch einmal überprüfen zu lassen: „Uns würde es natürlich freuen, wenn wir morgen bei beiden Schulen gleichzeitig anfangen könnten.“ Kevin Lee Hörnberger (FDP) pflichtete bei: „Schon viele Jahre“ leide die Diesterwegschule unter Platzmangel. Dezernent André Schmidt verwies auf Personalbedarf in der Bauverwaltung und Finanzbedarf für die Investitionen: Da habe, bei der Verabschiedung von Haushalt und Stellenplan, „die Politik selbst die Stellschrauben“.

Zu Aussagen über den zukünftigen Standort der derzeit auf den Häusling ausgelagerten Oranienstraßen-Kita ließ sich André Schmidt von Achim Bell (UWG) nicht locken. Bisher war eine Rückkehr neben das künftige Haus der Musik in der Oranienstraße geplant. Wenn ein Schulstandort „leer gezogen“ werde, stehe die Frage an, wie der in Zukunft genutzt wird, sagte Schmidt, „wenn sich andere Entwicklungen ergeben, müssen wir uns das ansehen.“