Siegen-Wittgenstein. . Kreis Siegen-Wittgenstein holt fast alle Projektbeteiligten – Sponsoren, Kommunen, VWS – zurück und übernimmt für ein Jahr die Finanzierungslücke
Der Nachtbus ist gerettet, zumindest für ein Jahr. Nachdem der Trägerverein „Nachtexpress“ bekanntgegeben hatte, aus Finanzierungsgründen das Angebot nicht weiter aufrecht zu erhalten, will der Kreis in die Bresche springen und die fehlenden 60.000 Euro für ein Jahr übernehmen, so Landrat Andreas Müller am Donnerstag im Kreisverkehrsausschuss. Die Entscheidung soll der Kreistag in zwei Wochen fällen.
Was musste geklärt werden?
Die Finanzierung muss gesichert sein, es braucht Personal, das die Busse fährt, die Maßnahme benötigt einen Träger und eine Konzession für die Linien muss vergeben werden. Üblicherweise ist einiges an Vorlauf nötig. Die VWS, die bisher die Linien fuhr, hatte die Konzessionsverlängerung nicht beantragt.
Wie wurden diese Probleme gelöst?
Finanzierung: Die bislang am Projekt beteiligten Sponsoren und Kommunen werden an Bord bleiben. Die Verwaltung habe intensive Gespräche mit allen Beteiligten geführt, die Sponsoren – darunter Sparkasse und Provinzial – werden ihre Zuwendungen in gleicher Höhe fortführen, so der Landrat. Die sechs Kommunen, durch die der Nachtbus fährt, hätten zugesagt, ihre Zuschüsse weiter bereit zu stellen.
Konzession und Personal: Die VWS haben kurzfristig ein Angebot auf den Tisch gelegt, die Leistung weiter zu erbringen, berichtete Müller – und die Bezirksregierung Arnsberg hat eine einstweilige Erlaubnis erteilt, dass die Linien bestehen bleiben dürfen.
Träger: Man sei noch in Gesprächen mit dem Verein „Nachtexpress“ zur Frage, ob der die Trägerschaft weiter übernimmt. Die Kreisverwaltung rechnet am heutigen Freitag mit einer Antwort.
Wie geht es weiter?
Damit wird das Angebot aller Wahrscheinlichkeit nach unterbrechungsfrei über den Jahreswechsel gerettet, 2019 steht dann die Beratung über die dauerhafte Sicherung der Nachtbusse an. Dass es sie weiter geben soll, sei unstrittig, so Ausschussvorsitzender André Jung. Er zeigte sich wie Andreas Müller erstaunt über die Kommunikation: Die Nachricht der Einstellung habe alle überrascht. „Wir suchen noch die Gespräche, die stattgefunden haben sollen“, so der Landrat. Seit Februar habe es seines Wissens keine Kontaktaufnahme gegeben.