Kreuztal. . Die Präsidentin der Rentenversicherung Gundula Roßbach hält in Kreuztal einen Vortrag über die Rente, innerdeutsche Unterschiede und Zuwanderer.

Auf Einladung des SPD-Stadtverbands Kreuztal und der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen war die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Bund, Gundula Roßbach, in ihre Heimatstadt gekommen. Im Vortragsraum der Stadtbibliothek erläuterte die Ferndorferin, die heute in Potsdam wohnt, die Ergebnisse einer neuen Studie zur Situation der Rentenversicherten in Deutschland.

Roßbach begann ihre berufliche Laufbahn bei der Stadtverwaltung Kreuztal, wurde Juristin und steht seit 2017 an der Spitze der Deutschen Rentenversicherung mit einem Etat von fast 300 Milliarden Euro und 60.000 Mitarbeitern.

Wichtigstes Alterssicherungssystem

Die Ergebnisse der neuen Studie zeigten, dass die gesetzliche Rentenversicherung das wichtigste Alterssicherungssystem in Deutschland ist, so Roßbach. Fast alle Befragten wiesen Zeiten mit sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung auf.

Es gebe nach wie vor Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. Die Renten seien seit 2008 um 16,1 Prozent gestiegen, die Löhne um 21,2 Prozent. Teilzeitbeschäftigungen sind weiterhin eine Domäne vor allem der westdeutschen Frauen, bei Männern ist die Selbständigkeit weiter verbreitet. Arbeitslosigkeit tritt im Osten häufiger auf, vor allem bei Jüngeren.

Künftige Herausforderungen

Sie betonte, dass die gesetzliche Rentenversicherung entgegen vieler Medienberichte gut da stehe, Anpassungen aber notwendig seien, um künftigen Herausforderungen zu begegnen. Die Weiterentwicklung der Alterssicherung müsse neben der finanziellen Stabilität und Zukunftsfähigkeit des Systems die individuelle Absicherung von Risikogruppen im Blick haben.

Das deutsche Rentensystem brauche unbedingt Zuwanderer, um die demographische Entwicklung der älter werdenden Bevölkerung auszugleichen und die Wirtschaft zu stärken.