Siegen. . Am Haus der Musik in der Siegener Oranienstraße wird noch geplant. Womöglich kehrt die Kita des Christofferwerks nicht an ihren Standort zurück.
Die Planung für das Probenhaus der Philharmonie in der Oranienstraße ist – noch – in Bewegung. „Wir werden nichts übers Knie brechen“, sagt Thiemo Rosenthal, der den Kreis Siegen-Wittgenstein im Vorstand der Stiftung Philharmonie Südwestfalen vertritt. Eins steht aber schon fest: Das Satteldach ist weg. „Wir werden das städtebaulich ein bisschen schöner machen.“ Das hatte auch der Kreistag gefordert, als ihm die Planung im Sommer vorgestellt wurde.
Die Philharmonie
Seit Anfang November liege der Stiftung ein Angebot für die Errichtung des Gebäudes vor. Der Akustik-Fachgutachter habe inzwischen „hier und da Verbesserungsmöglichkeiten angedeutet“, berichtet Rosenthal im Gespräch mit dieser Zeitung, „das würde zu Umplanungen führen“. Grenzen setzt den Plänen für die Philharmonie Südwestfalen, die aus der Hilchenbacher Schützenhalle nach Siegen umziehen wird, der Zuschnitt des Grundstücks: Wenn der so bleibt, kann der Neubau nicht höher werden, als er bisher geplant ist — genau das aber empfiehlt der Akustiker für den Musiksaal. „Höher ist immer besser“, zitiert Thiemo Rosenthal den Fachmann.
Die Kita
Wand an Wand befinden wird sich die Kita des Christofferwerks. Die steht da und soll entweder saniert oder an gleicher Stelle neu gebaut werden. Ob es dabei bleibt, scheint aber nicht mehr festzustehen. Die Stadt warte ab, wie sich die Philharmonie-Stiftung entscheidet, sagt Stadtbaurat Henrik Schumann. Danach werde sich herausstellen, ob eine Lösung für die Kita auf dem Grundstück Oranienstraße noch möglich sei – ein Neubau werde es wohl auf jeden Fall, weil der funktionaler sei. „Auf jeden Fall wird die Kita wieder adäquat untergebracht.“
Genau das stellt offenbar die Elternvertretung der Kita infrage, die inzwischen ein Provisorium im Realschulgebäude am Häusling bezogen hat und sich von dort mit einer Beschwerde „wegen akuter Kindeswohlgefährdung“ an die Stadt gewandt hat. Diesen Vorwurf weist Sozialdezernent André Schmidt in seinem Antwortschreiben zurück. Schließlich habe das Gebäude bereits einer anderen Kita als Übergangsquartier gedient, „die provisorische Nutzung des Gebäudes hat dabei, bei allen Einschränkungen eines Provisoriums, gut funktioniert“. Neben Beanstandungen im Bereich Hygiene und Unfallschutz ging es auch um das Außengelände. Das, so Schmidt, entspreche „auch unseren Wünschen an eine Spielfläche nicht“. Ein Ausbau sei aber für eine nur vorübergehende Nutzung „nicht vertretbar“.
Stiftung baut für die Philharmonie
5,4 Millionen Euro investiert die Stiftung Philharmonie Südwestfalen in den Neubau für ein Probenhaus. Stifter sind die Kunstmäzenin Barbara Lambrecht-Schadeberg und die Sparkasse Siegen. Einzug soll, so der Zeitplan aus dem Sommer, im Frühjahr 2020 sein.
Schmidt versichert den Eltern „hohes Interesse an einer guten räumlichen Situation für die Kita“. Die Verwaltung habe „bestmögliche Lösungen gefunden“ und werde sie „auch weiter suchen“. Letzteres allerdings dürfte als Signal zu lesen sein, dass die Rückkehr in die Oranienstraße tatsächlich noch keine ausgemachte Sache ist. Überlegungen stehen im Raum, anstelle der Kita die Fritz-Busch-Musikschule in der Oranienstraße anzusiedeln — diese Nachbarn dürften sich einerseits gut vertragen, andererseits könnte dann auch über einen Gebäudeplan nachgedacht werden, der den Belangen der Philharmonie optimal entspricht. Sicher sei es „schöner, ein Zentrum der Musik zu errichten“, räumt Stiftungsvorstand Thiemo Rosenthal ein. Das aber sei Entscheiddung der Stadt.
Die Alternativen
Und die Kita? Im Realschulgebäude kann sie nicht bleiben – dort zieht, wenn der Rat der Empfehlung der Verwaltung folgt, die Spandauer Schule ein. Deren Gebäude an der Hans-Kruse-Straße wird damit zum Kandidaten für einen Kita-Standort. Ebenso die Musikschule an der Frankfurter Straße. Festgelegt hat sich die Stadt allerdings auch: Die neue Kita soll, wie die alte, ihren Platz im Zentrum der Innenstadt haben.
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