Siegen. . Die Verwaltung rät zur Aufgabe des Standorts an der Frankfurter Straße. Diesterwegschule bleibt auf dem Rosterberg und wird angebaut.

Die Spandauer Schule verlässt ihren Standort an der Frankfurter Straße und zieht in das Gebäude der Realschule Am Häusling ein, die zum Ende dieses Schuljahres geschlossen wird. Zugleich wird die Schule um einen dritten Zug erweitert. Die Diesterwegschule bleibt am Rosterberg und wird dort ab 2022 modernisiert. Mit diesem Vorschlag der Verwaltung befasst sich der Schulausschuss in seiner Sitzung am Donnerstag, 29. November, im Geisweider Ratssaal.

Insgesamt 2,6 Millionen Euro kostet diese Antwort auf die seit gut einem Jahr offene Frage nach der Grundschulentwicklung in Siegen-Mitte. Die Schulkonferenz der von dem Umzug betroffenen Spandauer Schule hat sich bereits einstimmig für eine Zukunft auf dem Häusling ausgesprochen. Im Vorfeld hat die Verwaltung alle infrage kommenden Varianten untersucht.

Vorzeitiger Ausstieg aus dem Schulversuch

Das Peter-Paul-Rubens-Gymnasium steigt vorzeitig aus dem Versuch „Abitur nach 12 oder 13 Jahren“ aus. Bereits der nächste Jahrgang wird gemeinsam nach neun Jahren Abitur machen. Die zweite Fremdsprache wird dann erst ab der 7. statt ab der 6. Klasse gelehrt.

1. Variante: Beide Grundschulen bleiben, wo sie sind: Beide Schulen sind für den zweizügigen Betrieb schon jetzt zu klein, an beiden Standorten müsste für insgesamt 2,6 Millionen Euro angebaut werden. In der Frankfurter Straße würde an der Stelle des Pavillons ein Neubau errichtet, auf dem Rosterberg wäre ein Anbau an das Schulgebäude möglich.

2. Variante: Beide Grundschulen ziehen auf den Häusling. Für diese Untersuchung stand das eindeutige Ergebnis schnell fest: Weil auch eine Sporthalle neu gebaut werden müsste, würden die Räume für eine dann vierzügige Ganztagsgrundschule nicht ausreichen.

3. Variante: Die Diesterwegschule zieht auf den Häusling. Der Rosterberg hätte dann keine eigene Grundschule mehr, der Schulweg für die Kinder würde sich um fast einen Kilometer verlängern, dabei wäre auch die Leimbachstraße zu überqueren. Am Ende wären dann zwei Ganztagsgrundschulen in nur 400 Metern Abstand fast Nachbarn. „Die erscheint auch mit Blick auf das Einzugsgebiet der Schulen eher ungünstig“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung für den Schulausschuss. Da auch am Standort der Spandauer Schule gebaut werden müsste, müssten insgesamt rund 1,9 Millionen Euro investiert werden. Die Schulpflegschaft der Diesterwegschule hat sich gegen einen Umzug ausgesprochen und eine Liste mit 711 Unterschriften vorgelegt. Auch eine Auslagerung des offenen Ganztags komme nicht in Frage, gewünscht wird der Anbau am jetzigen Standort.

4. Variante: Die Spandauer Schule zieht auf den Häusling. „Der Schulweg würde sich kaum verändern, die Nähe zur Stadtmitte mit ihrem für die Schule bedeutsamen Einrichtungen bliebe bestehen.“ Eine eigene Sporthalle hätte die Schule nach wie vor nicht: Die Realschüler turnen in der Achenbacher Straße, die Spandauer Schüler am Löhrtor, die Diesterwegschüler beim Peter-Paul-Rubens-Gymnasium. Derzeit von der Realschule nicht genutzte Gebäudeteile werden von der Musikschule und – als Übergangsquartier während des Neubaus – von der Oranien-Kita belegt. Weil Platz genug ist, rät die Verwaltung, die neue Spandauer Grundschule gleich dreizügig auszulegen, „um räumliche Kapazitäten in Siegen-Mitte insgesamt vorhalten zu können“. Denn die Nordschule könne nur noch ein bis zwei Klassen zusätzlich verkraften. An der Hammerhütter Schule auf dem Fischbacherberg wäre zwar noch Platz – Eltern können allerdings mit ihren Kindern nicht gegen ihren Willen an eine katholische Bekenntnisschule verwiesen werden.

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