Siegerland. „Siegerland zwischen Gegenwart und Zukunft“ ist auch als „Flick-Film“ bekannt. Die Friedrich Flick GmbH war 1971 Auftraggeber und Finanzier und stellte mit 300.000 D-Mark ein für damalige Verhältnisse recht opulentes Budget bereit. Die Entscheidung, den 74-minütigen Beitrag als nächsten Teil der mundus.tv-Reihe historischer Filme auf DVD herauszubringen, fiel deshalb weniger leichter als bei früheren Titeln. Der Kreuztaler Industrielle und Ehrenbürger Friedrich Flick ist in einem der Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozesse unter anderem wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt worden.

„Siegerland zwischen Gegenwart und Zukunft“ ist auch als „Flick-Film“ bekannt. Die Friedrich Flick GmbH war 1971 Auftraggeber und Finanzier und stellte mit 300.000 D-Mark ein für damalige Verhältnisse recht opulentes Budget bereit. Die Entscheidung, den 74-minütigen Beitrag als nächsten Teil der mundus.tv-Reihe historischer Filme auf DVD herauszubringen, fiel deshalb weniger leichter als bei früheren Titeln. Der Kreuztaler Industrielle und Ehrenbürger Friedrich Flick ist in einem der Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozesse unter anderem wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt worden.

„Wir haben lange diskutiert: Kann man diesen Film veröffentlichen?“, sagt Alexander Fischbach von mundus.tv. Ergebnis: „Ja – wenn man darauf hinweist.“ Das Booklet enthält deshalb eine „historische Einordnung“ des Historikers Dieter Pfau. Der spezielle Hintergrund sei zwar bei der Rezeption zu beachten, nehme aber „dem Film nichts von seiner dokumentarischen und journalistischen Qualität“.

Alle Kommunen des Altkreises

Ein großes Plus des Films, betont Kreisarchivar Thomas Wolf: „Es werden alle Kommunen vorgestellt“ – also alle aus dem Altkreis Siegen. Aus dem Kreisarchiv stammt die Kopie, die mundus.tv für die DVD digitalisieren ließ.

Das Originalfilmmaterial ist empfindlich und anfällig, muss aber über einen Projektor abgespielt werden. „Aus konservatorischen Gründen können wir das nur noch selten machen“, sagt Wolf. Bei der digitalisierten Version besteht diese Beschränkung nicht.

Regisseur und Autor des Films ist Peter Schier-Gribowsky. Der Journalist arbeitete für das NDR-Magazin Panorama und war „auch für seine kritische Haltung zur jüngeren deutschen Geschichte bekannt“, wie Historiker Dieter Pfau schreibt. Als „ausgesprochen modern“, bezeichnet Alexander Fischbach die Anlage des Film. Es sei der wohl ausführlichste Film über das Siegerland, dabei „unterhaltsam und lehrreich“ – und keineswegs eine jener in die Jahre gekommenen Dokumentationen, „wo man nach einer halben Stunde eigentlich schon genug hat“.