Freudenberg. . Postive Entwicklung: Die Stadt Freudenberg will weiter investieren und Sanierungsprojekte vorantreiben.

Draußen sieht es trotz des Kalenders ein wenig nach Frühling aus, passend zur Stimmung im Raum 101 des Freudenberger Rathauses. Bürgermeisterin Nicole Reschke legt gemeinsam mit dem I. Beigeordneten und Stadtkämmerer Julian Lütz den Haushaltsentwurf für 2019 vor. Bewusst früh, um noch in diesem Jahr eine Entscheidung der Politik zu bekommen. Beide blicken guter Dinge in die Zukunft. „Die positive Entwicklung wird auch im kommenden Jahr fortgesetzt“, ist der gemeinsame Tenor.

Die Planungen sehen einen – überschaubaren – Fehlbetrag von 1.988.520 Euro vor, der aus der mit noch acht Millionen Euro gutgefüllten Ausgleichsrücklage beglichen werden soll. Freudenberg profitiere aktuell von der allgemeinen Wirtschaftslage, sagt Julian Lütz, die auch ihm zusätzliche Gewerbesteuer in die Kasse gespült habe.Ein wichtiger Effekt der Finanzlage sei auch, dass auf Kassenkredite schon seit längerem verzichtet werden könne. Leider bedeute das umgekehrt aber auch 2,6 Millionen Euro Mehrausgaben für die Kreisumlage.

Es gehe darum, die guten Entwicklungen und Maßnahmen der Vorjahre weiterzuführen. Entsprechend sind für 2019 rund 3,27 Millionen Euro an Investitionen vorgesehen, „etwa im Rahmen von 2018“, betont Julian Lütz.

Stadt bildet wieder aus

Ungeachtet aller Vorsicht gelte es, den Sanierungsstau abzubauen, ergänzt Nicole Reschke und erinnert an die Maßnahmen des ablaufenden Jahres zur Verbesserung der Gesamtschule, wie Mensa, erneuerte Toilettenanlagen oder die Vorbereitung der Anbindung an das schnelle Internet. 2019 gehe es unter anderem mit rund 300.000 Euro um den Ausbau des naturwissenschaftlichen Bereichs. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Feuerwehr, für die im nächsten Jahr gut eine halbe Million Euro zur Verfügung stehen, die den Rüstwagen für Oberholzklau sowie nötige Ausgaben für Bekleidung oder Fortbildungen abdecken. Nach der Etablierung dreier Kinderfeuerwehren sei eine vierte in Vorbereitung.

Zahlen aus dem Freudenberger Etat

10,5 Millionen Euro Gewerbesteuern erwartet die Stadt im nächsten Jahr, eine Million mehr als 2018. An Einkommensteuern werden 10,2 Millionen Euro eingeplant.

6,3 Millionen Euro gibt die Stadt für ihr Personal aus, das sind 240.000 Euro mehr als 2018. Bevor Baudezernent Karl-Hermann Hartmann in Pension geht, soll sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin sich einarbeiten. Die Kreisumlage kostet die Stadt 15,5 Millionen Euro.

2,9 Millionen Euro werden Ende 2022 noch in der Ausgleichsrücklage übrig sein, wenn die Stadt bis dahin ihren Haushalt ausgeglichen haben wird. Die allgemeine Rücklage enthält dann noch 45,7 Millionen Euro, knapp 20 Millionen weniger als 2009.

Nachwuchs soll auch im Rathaus selbst gefördert werden. Zur Abwicklung der Fördermaßnahmen Dorfentwicklung, Kurpark und Freibad wurde bereits eine neue Stelle im Baudezernat geschaffen. Gleichzeitig hat die Bürgermeisterin die Ausbildung wieder ins Programm genommen, „auf die leider in den vergangenen Jahren verzichtet worden ist“. Aktuell gebe es drei Auszubildende in den Bereichen IT, Verwaltung und Bauhof. Für 2019 seien bereits zwei weitere vorgesehen, „und ich möchte mir den politischen Beschluss holen, auch 2020 wieder zwei einzustellen“, fügt Nicole Reschke an.

Kurpark und Kindergärten

Die Umgestaltung des Kurparks ist für 2019 ebenso vorgesehen wie 115.000 Euro als Zuschuss zum Bau neuer Kindergärten. Nach der Verabschiedung des Haushalts am 6. Dezember könnten Aufträge bereits im Winter ausgeschrieben werden — mit günstigeren finanziellen Bedingungen als Mitte des Jahres, hofft der Kämmerer. Sollte der Kreistag Mitte Dezember den Argumenten der Bürgermeisterkonferenz nachkommen, den Hebesatz der allgemeinen Kreisumlage um 1,5 Prozent zu senken, mache das auch noch rund 387.000 Euro weniger Belastungen für den Freudenberger Haushalt aus.

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