Siegen. . Siegerländer Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit will bei den Antisemitismustagen im November gegen Vorurteile vorgehen.
Den 80. Jahrestag der Pogromnacht nimmt die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (CJZ) Siegerland zum Anlass für die „Antisemitismustage“. Das Thema Antisemitismus „ist leider nach wie vor in aller Munde“, schreibt die CJZ in einer Mitteilung. „Als wir im September des vergangenen Jahres mit den Planungen begannen, ahnten wir noch nicht, wie politisch brisant das Thema zur Zeit der Veranstaltungstermine sein würde.“
Zum Auftakt spricht am Dienstag, 6. November, ab 18.30 Uhr Jan Rathje von der Amadeu-Antonio-Stiftung aus Hannover zum Thema „Verschwörungstheorien – New World Order, Chemtrails und Holocaustleugnung: Wie antisemitische Verschwörungsmythen die Welt verklären“. Das Phänomen begleite „auch die aktuellen Krisen“, heißt es in der Ankündigung. Dabei werde demokratisches Gedankengut oft in Frage gestellt, außerdem „besteht eine enge Wesensverwandtschaft zum Antisemitismus. Ort: Katholische Hochschulgemeinde, Häutebachweg 5 in Siegen.
Öffentliche Förderung
Alle Vortragsveranstaltungen werden im Rahmen des Bundesprojekts „Demokratie leben!“ gefördert „und zeigen von daher auch schon eine gewisse Relevanz“, wie die CJZ schreibt.
Diese finanzielle Förderung liege dabei „vermutlich auch an der Themenauswahl und den namhaften Referenten, die wir dankenswerterweise gewinnen konnten“.
Am Donnerstag, 8. November, informiert Dr. Stephan Grigat aus Wien ab 18.30 Uhr über Linken Antisemitismus. „Der Vortrag soll zeigen, inwiefern bestimmte Formen des Antikapitalismus den Antisemitismus befördern“, schreibt die CJZ. Ort: Vortragsraum der Volkshochschule Siegen, Krönchen-Center, Markt 25.
Für Freitag, 9. November, ist ab 16 Uhr die Gedenkstunde am Platz der Synagoge, Obergraben 10 in Siegen, geplant. Bürgermeister Steffen Mues und Yoni Scherzer aus Siegen-Wittgensteins israelischem Partnerkreis Emek Hefer halten Ansprachen. Israelische und deutsche Schülerinnen und Schüler beteiligen sich am Programm. Das Kaddisch hält Alon Sander, jüdischer Vorsitzender der Gesellschaft.
Die nächste Vortragsveranstaltung folgte am Montag, 12. November, ab 18.30 Uhr. Alex Feuerherdt aus Köln referiert an diesem Abend über „Die unheimliche Popularität der Israelkritik“ – in der Bevölkerung, in den deutschen Medien und in der Politik. Ort: Gemeindehaus der Evangelischen Martini-Kirchengemeinde, St.-Johann-Straße 7, Siegen.
Den Abschluss der Antisemitismustage bildet eine ganztägige Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer im Evangelchen Gemeindezentrum Rödgen, Rödgener Straße 109a, Wilnsdorf. Über das Thema „Antisemitismus in der Schule“ referieren Manfred Levy und Dr. Türkân Kanbicak am pädagogischen Zentrum des Fritz-Bauer-Instituts in Frankfurt am Main. Eine Anmeldung wird erbeten unter cjz.siegen@t-online.de, Anmeldeschluss ist der 7. November.
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Mehr zum Programm – und zur CJZ insgesamt – auf www.cjz-siegen.de