Burbach. . Im Heimhof-Theater in Würgendorf zeigt der Meeresbiologe und Taucher Fotos von seiner Weltreise. Naturschutz ist ihm dabei besonders wichtig.
Uli Kunz ist in aller Welt zu Hause, vor allem jedoch in den Meeren und Ozeanen. Die hat er als Meeresbiologe, Taucher, Fotograf und Filmemacher bereist. Die Besucher im Heimhof-Theater in Würgendorf, darunter auffallend viele interessierte Kinder, hängen an seinen Lippen und lassen sich von den Bildern verzaubern, die er von seinen Weltreisen mitgebracht hat.
Die ersten bewegten Bilder des Abends zeigen Wellen von ungeheurer Dynamik. Und dann die Meeresbewohner: Fischschwärme, Wale von 30 Metern Länge, riesige Krabben mit gigantischen Greifern, Tintenfische. Mal überwältigend schön, dann furchterregend hässlich. Die Reaktionen der Kinder im Theater schwanken dementsprechend von „Ooooh!“ bis „Iiiih!“ Letzteres von allem bei den Bildern von Schleimaalen (Kunz: „Meine Lieblingstiere“), die tote Fische auf dem Meeresboden fressen und dadurch für ein Stück Wasser-Sauberkeit sorgen.
Biografisches: Uli Kunz
Uli Kunz studierte in Göteborg, Kiel und Freiburg Meereskunde, Botanik und Ökologie.
Seinen Masterabschluss Marine Ökologie machte er in Göteborg.
Bis heute ist er als Fotograf und Wissenschaftler weltweit unterwegs.
Uli Kunz hat seine ersten Tauchversuche am heimischen Bodensee unternommen. Seine dadurch entstandene Leidenschaft hat er zu seinem Beruf gemacht, etwa auch als Gründer von „Submaris“, die Bilder aus der Unterwasserwelt produzieren, bisweilen auch für den „Tatort“. Doch sein Hauptaugenmerk gilt den Ozeanen, besonders dem Pazifik. Neben seiner Neugierde auf alles, was er in den unendlichen Weiten und Tiefen erlebt, sieht er in seiner Arbeit vor allem eine Mission: Den Schutz der Ozeane und ihrer Tiere. So verbindet er mit seinen Bildern auch immer Wissenswertes: Dass etwa Haie äußerst wertvolle Meeresbewohner und für das Gleichgewicht der Meere unverzichtbar sind. Einige Inselstaaten im Pazifik, etwa Tahiti und Französisch Polynesien, haben daher Schutzgebiete für Haie geschaffen, die, wie er ausdrücklich betont, Menschen nicht auf ihrem Speiseplan haben. („Jährlich werden vielleicht fünf Menschen von Haien getötet, der Mensch jedoch rottet mindestens 50 Millionen Haie aus.“) Wie zum Beweis dieser These zeigt er bewegte Bilder, wie er zwischen friedlichen Haischwärmen herumschwimmt. Majestätische, neugierige Tiere mit Bewegungen von graziler Schönheit.
Lieblingsinsel Helgoland
Uli Kunz hat jedoch eine durchaus naheliegende Lieblingsinsel: Helgoland, wo er sich mehrere Wochen im Jahr aufhält. Natürlich auch dort nicht ohne Mission. Er will mit seinen Fotos zeigen, dass etwa die bunten Basstölpel kaum noch Nester bauen, bei denen sie keinen Plastikmüll verwenden. Mit all den Gefahren, die diesen seltenen Vögeln dadurch entstehen. Deswegen ist Uli Kunz auch unterwegs, um Mitglieder für Greenpeace zu werben, weil sich deren Ziele genau mit seinem Anliegen decken: Die Welt als Ort für alle Lebewesen zu erhalten.