D as war ein bisschen viel: Nicht, dass wegen einer anscheinend nicht rechtzeitig fertigzustellenden Bilanz der Absturz in den Nothaushalt droht. Nicht, dass Rathaus-Mitarbeiter beim Heimat-Shoppen in Maastricht shoppen. Nicht, dass Anlieger der Heinsberger Straße ein Jahr lang im Ungewissen gehalten werden.
D as war ein bisschen viel: Nicht, dass wegen einer anscheinend nicht rechtzeitig fertigzustellenden Bilanz der Absturz in den Nothaushalt droht. Nicht, dass Rathaus-Mitarbeiter beim Heimat-Shoppen in Maastricht shoppen. Nicht, dass Anlieger der Heinsberger Straße ein Jahr lang im Ungewissen gehalten werden.
Nein: Das alles ist wohl ärgerlich, im Falle der Einkaufs-Werbeaktion allerdings noch nicht einmal den Ärger wert – die Repräsentanten der Stadt waren schließlich präsent. Aufmerksamkeit verdient die letzte Ratssitzung jedoch aus zwei anderen Gründen: Erstens, weil ein offenkundig lässiger Umgang des Bürgermeisters mit dem Rat zu Tage tritt, den er bei allen drei Themen sparsam, spät oder sogar falsch informiert hat. Zweitens, weil der Rat es zuließ, alle diese Versäumnisse offen zu thematisieren — alle schützenden Hände waren zurückgezogen.
Das Ergebnis ist ein desaströser Gesamtauftritt. Bürgermeister Menzel muss — wie sein Vorgänger – erkennen, dass er nicht mehr auf alle zählen kann, die seine Kandidatur 2015 unterstützt haben. Gezielte Hiebe in den Bereich Wirtschaftsförderung zeigen zudem, dass seinen alten und neuen Gegnern die ganze Richtung nicht passt, weder in Personal- noch in Sachfragen. 2020 wird es einen Wahlkampf um Menzels Amt geben. Die Herausforderer, die sich bisher nur leise in Stellung bringen, dürften sich ermutigt fühlen.