Eiserfeld. . Brückenbauwerk in Eiserfeld ist marode und muss dringend neu gebaut werden. Weil es dort so eng ist, braucht es dafür einigen technischen Aufwand

Obwohl die Brücke über den Eisernbach nicht wirklich groß und nur schwer als solche zu erkennen ist, braucht es enormen Aufwand, um das marode Bauwerk in der Eiserfelder Ortsmitte zu erneuern. Der Bereich ist schmal und eng, es wird direkt vor Wohnhäusern mit schweren, großen Maschinen gearbeitet – eine Herausforderung für Ingenieure und Baufirma. „Die Fläche wird dringend für den Verkehr benötigt“, sagt Bürgermeister Steffen Mues, mit dieser Investition in die Infrastruktur soll die positive Entwicklung des Stadtteils mit seiner „Neuen Mitte“ weiter vorangebracht werden.

Arbeiten

140 Kubikmeter Beton werden abgerissen, zudem 150 Kubikmeter Ufermauer. Die Brücke ist eine ähnliche Konstruktion wie die Siegplatte – und ähnlich baufällig: Die Stahlbetonbalken, auf denen die Platte ruht, sind stark verrostet, die Mittelpfeiler im Eisernbach sind ebenfalls marode. „Der Deckel ruht auf uralten Mauern“, zitiert Mues einen der Fachplaner. Die letzte Brückenprüfung ergab: „ungenügender Bauwerkszustand“, die Ufermauer drohte jederzeit abzurutschen. Note: 4,0. Die nächste Brückenprüfung hätte das Bauwerk wohl nicht überstanden.

Verkehrsumleitungen

Die Eiserntalstraße wird zwischen den Hausnummern 31 und 41 Richtung Eisern zur Einbahnstraße, Abbieger aus der Gartenstraße und In der Enke können nur links abbiegen. Busse können, digital gesteuert, auch Richtung Ortsmitte durchfahren.

Aus Eisern wird der Verkehr über die Wolfsbach Richtung Leimbachstraße geführt (verpflichtend für Lastwagen).

In Eiserfeld selbst geht es über die Straße Kohlenbach zur Freiengründer Straße (verboten für Lastwagen). An der Talsbachstraße entsteht bei der Kreiselbaustelle eine Wendestelle für den Lastwagenverkehr.

Die Mühlenstraße wird aus Richtung Freiengründer Straße zur Sackgasse, um Schleichverkehr zu verhindern. Radfahrer können hier passieren.

46 Meter Kanal müssen verlegt werden: Bevor die alten Stützwände an den Bachseiten abgerissen werden, werden die neuen dahinter errichtet. An dieser Stelle ist aber der Abwasserkanal – der wird verlegt, an die Stelle des alten Kanals kommen die neuen Stützwände und dann werden die alten abgebrochen. „Ein Hochwasser muss weiter durchkommen“, sagt Georg Frisch, Inhaber des Ingenieurbüros Frisch.

445 Meter Bohrpfähle als Stützen für die neue Brückenplatte setzen die Arbeiter mit Hilfe einer Spezialmaschine in den felsigen Boden, teilweise bis zu drei Meter tief. Voll ausgerüstet wiegt die Maschine 80 Tonnen, sagt Georg Frisch, wegen der beengten Lage ist beim Manövrieren höchste Präzision gefragt. Weil nicht nur Lärm und Staub entstehen, sondern auch Erschütterungen, werden an den umliegenden Häusern Sensoren installiert, die warnen, bevor Gebäude beschädigt werden.

15 Monate Bauzeit sind veranschlagt, am 15. Oktober geht es los. Auf der Brücke entstehen wieder sechs Parkplätze, einer behindertengerecht. Die Anbindung der Straße Am Eisernbach an die Eiserntalstraße wird erneuert.

Kosten

2,6 Millionen Euro kostet die Baumaßnahme insgesamt. 600 000 Euro Fördermittel gibt es für die Erneuerung der Zufahrt in die Straße Am Eisernbach. Die Summe sei wegen der boomenden Baukonjunktur so hoch, sagt Mues, und wegen der sehr aufwendigen Vorgehensweise.

165.000 Euro kostet die neue barrierefreie Busbucht mit Wartehäuschen. Der Gehweg wird auf 1,80 Meter Breite erneuert.

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