Freudenberg. . Die Stadt will das Schwimmbad sanieren. In welchem Umfang das geschehen soll, muss eine Kostenanalyse klären. Mehrheit dämpft Euphorie der SPD.

Das Freudenberger Freibad wird erneuert – so viel steht fest. Offen ist allerdings noch die Frage nach dem Umfang der Sanierungsarbeiten. Das Ziel: „den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit des Ganzjahresschwimmens bieten zu können“, sagt Bürgermeisterin Nicole Reschke. Das vorläufige Konzept umfasst drei wesentliche Punkte (wir berichteten): die Sanierung des Kinderplanschbeckens, des Hauptbeckens und die eventuelle Errichtung eines Hallenbads auf dem Freibadgelände.

Wie so oft ist der Kostenpunkt ein maßgebender Faktor im laufenden Planungsprozess. Der Rat hat jetzt beschlossen, bis Herbst des nächsten Jahres die Gesamtkosten für die jeweiligen Bauabschnitte zu ermitteln, einen Zeitplan aufzustellen und sowohl die Wirtschaftlichkeit als auch Fördermöglichkeiten zu prüfen.

Voller Euphorie über das vorläufige Konzept zeigte sich die SPD. „Nach relativ kurzer Zeit wieder eine Perspektive zu haben, den Bürgern und insbesondere Kindern eine Schwimmmöglichkeit anzubieten, ohne überheblich zu werden, freut uns sehr“, so Arno Krämer.

Dämpfer für SPD-Euphorie

„So unterschiedlich können Ansichten sein“, betonte CDU-Mann Christoph Reifenberger. Die grundlegende Idee sei zwar zu begrüßen, das Ganze müsse aber unter Finanzierungsvorbehalt gestellt werden. „Wir wollen sicher nicht die Steuern erhöhen müssen, um Ganzjahresschwimmen anzubieten.“

Schulschwimmen soll profitieren

Bürgermeisterin Nicole Reschke erklärte, dass die Verwaltung es für sinnvoll erachte, überwiegend Schulen das Hallenbad für Lehrschwimmzwecke zu überlassen.

Zwei bis drei Tage die Woche solle auch öffentlicher Badebetrieb an den Nachmittagen stattfinden.

Auch Christiane Berlin von den Grünen bremste die Euphorie auf Seiten der SPD. Die Planung bezüglich Freudenbergs Bäderlandschaft sei erfreulich, andere Probleme wie die Infrastruktur der Stadt dürften aber nicht in Vergessenheit geraten. „Unsere Straßen sind marode. Auch da wird Geld hinfließen müssen.“

Torsten Freda (FDP) nannte die Vorstellung, ein ganzjährig geöffnetes Schwimmbad wirtschaftlich betreiben zu können, „illusorisch“. „Aber wir wollen den Bürgern ja auch etwas bieten.“ Für die Liberalen solle es bei dem Planungsprozess darum gehen, die Lösung zu finden, die minimalen finanziellen Aufwand mit sich bringe, Schwimmen in Freudenberg aber wieder möglich mache – „nicht mehr und nicht weniger“.

Ulrich Haas verteidigte am Ende der Debatte den Enthusiasmus der Sozialdemokraten: „Lassen Sie uns doch die Freude darüber, dass wir bei diesem Thema überhaupt mal weiterkommen.“

„Sollte die Finanzierung der geplanten Maßnahmen nicht oder nur in Teilen darstellbar sein, wird die Verwaltung Lösungswege finden, damit zumindest ein Teil umgesetzt werden kann“, kündigte Stadtkämmerer Julian Lütz bereits an.

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