Kreuztal. . wbp-Landschaftsarchitekten stellen zwei Konzepte für den Bildungscampus Kreuztal vor – und die Kreuztaler steuern weitere Ideen dazu bei.

Für alle soll er nutzbar sein, der neue Bildungscampus: Junge und Alte, Schüler und Lehrer, Nachbarn und Anwohner. Um es allen in allen Punkten Recht zu machen – dafür dürfte selbst das weitläufige Areal zwischen Real- und Gesamtschule und Sporthallen zu klein sein: Die Skater hätten am liebsten die ganze Fläche betoniert und überdacht, manche Politiker hadern mit dem Wegfall von Parkplätzen. Die Stadt Kreuztal will, dass möglichst viele möglichst zufrieden sind, und hat ihre Bürger eingeladen, ihre Meinung zu sagen.

Der Zeitplan

Am 12. November sollen die überarbeiteten Gestaltungsvarianten den politischen Gremien vorgelegt und nochmals feinjustiert werden, das finale Konzept soll dann am 15. November stehen. Dann geht es an die Antragstellung: Die muss bis zum 1. Dezember abgeschlossen sein, um Fördermittel der EU (75 Prozent) erhalten zu können.

Zum zweiten Mal konnten die Kreuztaler ihre Ideen äußern zu den Konzepten, die die wbp-Landschaftsarchitekten erarbeitet hatten. „Die Pläne haben noch Skizzencharakter“, betont Landschaftsarchitektin Christine Wolf – sie und ihre Mitarbeiter haben versucht, die Wünsche und Vorschläge von der ersten Beteiligungsrunde im Frühjahr zu bündeln. „Wir sehen Sie als Ideengeber“, sagt sie zu den gut 40 anwesenden Kreuztalern, über deren weitgefächerte Altersklassen sich auch Bürgermeister Walter Kiß merklich freut.

Die Konzepte

Eine Vielzahl von Aufgaben und Funktionen soll der Bildungscampus erfüllen: Ökologische Aufwertung, gute Aufenthaltsqualität, multifunktionale Nutzung, barrierefrei, für verschiedene Altersgruppen nutzbar. Die beiden Konzepte unterscheiden sich in Nuancen, wesentlicher Kern beider ist eine offene Mitte mit Rasenfläche als Liegewiese und einer zentraleren Streckenführung über das Gelände. Derzeit verlaufen dort diverse Wege und Abkürzungs-Trampelpfade; zwei sollen es künftig noch sein, die Achsen Kindergarten – Rewe und Dreslers Park – Stadthalle. Damit mehr Platz ist für Spielgeräte, Sitzgelegenheiten, Treffpunkte, Outdoorfitnessgeräte. Kleinspielfeld, Skate-Bowl und Bike-Anlage bleiben, werden ergänzt, erweitert, optimiert. Bäume und Sträucher werden ausgelichtet und gezielt neu gepflanzt – auch ein gut platzierter großer Baum könne ein hervorragender Treffpunkt sein, so Wolf. Aber es darf eben nicht zu viel werden, erklärt Christine Wolf: „Entsiegelung braucht Reduzierung“, sonst gehe der offene Charakter verloren. „Wir können nicht alles umsetzen.“

Die Bürger bewerten die beiden Konzepte: Was hat ihnen gefallen, was nicht – und was haben die Planer vielleicht vergessen?
Die Bürger bewerten die beiden Konzepte: Was hat ihnen gefallen, was nicht – und was haben die Planer vielleicht vergessen? © Hendrik Schulz

Die Ideen

„Derzeit ist es die Pest mit dem Müll“, meinen die Skater. „Ob sich alle an die wenigen Wege halten – da bilden sich doch bestimmt schnell wieder Trampelpfade“, fürchten die Lehrer. Öffentliche WCs sind für alle wichtig, für Junge und Alte. Zu wenig Angebote gebe es für Kinder und Senioren, wird angemerkt – und dass sich das miteinander verbinden lasse: Wenn Oma und Opa ihre Enkel begleiten. Zu viele Bäume entfernen ist für die Schulen schlecht – denn einen gewissen Sicht- und Lärmschutz braucht es, Klassenräume grenzen direkt an den Campus.

Ansteigende Stufen sind beliebter als ein Wiesenhang, Outdoorfitness finden alle prima. Bei einem offenen Gewässer wird zu denken gegeben, dass es gepflegt werden muss – und rasch zugemüllt werden könnte. Überdachte Bereiche, mindestens die Skatebowl, werden ergänzt. „Sie gehen hier zur Schule, Sie arbeiten hier“, lobt Wolf die Ideen der Bürger.

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