Kaan-Marienborn. 24 Stunden am Tag erreichbar: Pfarrer Hoof-Greve ist der neue Leiter der ökumenischen Telefonseelsorge. Ein Ziel: Entlastung für Ehrenamtliche.

Der evangelische Pfarrer Dietrich Hoof-Greve ist neuer Leiter der ökumenischen Telefonseelsorge Siegen. Peter-Thomas Stuberg, Superintendent des Kirchenkreises Siegen, führte ihn bei einem Festgottesdienst in der Evangelischen Kirche in Kaan-Marienborn ins Amt ein.

Ein halbes Jahr lang war die Stelle des Leiters der Telefonseelsorge unbesetzt – nachdem Pfarrer Rolf Christian Wangemann auf eine Pfarrstelle als Krankenhausseelsorger im niedersächsischen Nordhorn wechselte. Seitdem musste der katholische stellvertretende Leiter Bernd Wagener mit Unterstützung von Sekretariatsmitarbeiterin Birgit Moos und vielen Ehrenamtlichen Anrufe, Dienstorganisation, Ausbildung, Supervision und mehr stemmen.

Geschützter Raum für offene Worte

In seiner Einführungsrede betonte Stuberg, dass kirchliche Ökumene in der Telefonseelsorge Siegen gelebte Praxis sei – im Dienst der Ratsuchenden. „Die Telefonseelsorge ist ein Bereich kirchlicher Arbeit, der 24 Stunden am Tag erreichbar ist. Hier werden Menschen wahrgenommen“, sagte der Superintendent. Es entstehe „ein Resonanzraum zwischen zwei Menschen, die sich nicht sehen. Hier kann alles ausgesprochen werden.“

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In seiner Predigt ging Hoof-Greve auf ein Gleichnis ein, in dem eine Witwe für ihr Recht einen Richter stark bedrängt (Lukas 18, 1-8) und schließlich erhört wird. Für ihn schimmere durch den Dienst der Telefonseelsorge etwas von dem Wesen Gottes hindurch, der das Recht liebe und das Böse hasse. Hoof-Greve: „Das Gleichnis gibt Hoffnung, dass auch wir von Gott dazu gebraucht werden, anderen zu ihrem Recht zu verhelfen.“ Die „Leitung zum Himmel, der Draht nach oben, die Hotline für Notrufe“, so der Pfarrer, habe am anderen Ende immer ein offenes Ohr. Nach dem Gottesdienst wurde beim Empfang mit vielen in der Telefonseelsorge ehrenamtlich Tätigen deutlich, „dass man sich auf den neuen Leiter freut und die Qualität der Seelsorge weiter steigern möchte“, wie es seitens des Kirchenreises heißt.

Dietrich Hoof-Greve wurde in Oberfischbach geboren. Nach dem Studium in Marburg und Heidelberg war er zunächst Vikar in Gelsenkirchen und Jerusalem. Ordiniert wurde er 1992. Danach arbeitete er als Pfarrer im Entsendungsdienst in Gelsenkirchen und anschließend in der DRK-Kinderklinik in Siegen. Elf Jahre lang war er nach einer Weiterbildung zum Erziehungs- und Familienberater in der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle des Evangelischen Kirchenkreises Siegen tätig, von wo aus er das Amt des Evangelischen Studierendenpfarrers übernahm. Vor mehr als 20 Jahren arbeitete Hoof-Greve bereits ehrenamtlich in der ökumenischen Telefonseelsorge mit, hat die Ausbildung absolviert und Erfahrungen gesammelt.

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