Kreuztal. . Die erste Zugfahrt ist am 15. Januar Richtung Norditalien. „Ein bedeutender Baustein für die heimische Infrastruktur“, so Landrat Andreas Müller.

Der Industriestandort Südwestfalen ist um einen wichtigen Baustein reicher. Das neue Kreisbahnterminal in Kreuztal wurde am Freitag im Beisein von Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Logistik offiziell eröffnet. „Das ist ein guter Tag für die Kreisbahn Siegen-Wittgenstein und für die gesamte Region“, sagte Landrat Andreas Müller in seiner Rede. Südwestfalen ist mit 160 Weltmarktführern die Nummer eins im Industriestandort in NRW und Nummer drei in Deutschland. „Mit dieser neuen Anlage setzen wir einen wichtigen Akzent für die Zukunft“, so Müller weiter.

48 Zentimeter dicker Beton

Das Terminal in Kreuztal ist eine leistungsfähige Umschlaganlage für Container, Wechselbrücken und Sattelauflieger.
Bislang mussten mindestens 80 bis 120 Kilometer zurückgelegt werden, um eine vergleichbares Terminal zu erreichen. Die gesamte Anlage in Kreuztal setzt darüber hinaus Maßstäbe für zukünftige Containerterminals. Die Kreisbahn musste beim Bau der Anlage Pionierarbeit leisten. Die Richtlinien der DB Netz AG für Abstell- und Umschlagflächen hat ergeben, dass die mobilen Umschlaggeräte eine zu hohe Belastung für die eigentlich geplante Betondicke wäre. In Zusammenarbeit mit Stephan Freudenstein von der technischen Universität München wurde ein neues Konzept entwickelt. Freudenstein errechnete, dass eine Betondicke von 48 Zentimetern benötigt wird. „Der Beton könnte nun sogar die Belastung eines Airbus A 380 aushalten“, sagte Andreas Müller. Die von Stephan Freudenstein errechneten Werte werden auch bei künftigen Terminals berücksichtigt werden.

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Rund 10,5 Millionen Euro hat die Kreisbahn in das 18 500 Quadratmeter große Terminal investiert. Der Bund unterstützte das Projekt mit 7,5 Millionen Euro. „Wir haben diese Anlage mit 78 Prozent gefördert. Wir setzen damit ein starkes Zeichen für den Industriestandort Südwestfalen und für die Logistikbranche in ganz Deutschland. Die Logistik und der Güterverkehr sind ein bedeutender Faktor für unseren wirtschaftlichen Erfolg“, erklärte Johannes Wieczorek, Vertreter des Bundesverkehrsministeriums.

Erste Fahrt am 15. Januar

Die Kreisbahn Siegen-Wittgenstein hat mit dem Kombiverkehr Deutsche Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr mbH & Co. KG einen kompetenten Partner an ihrer Seite. Rund 770 Züge der Gesellschaft fahren pro Woche durch Deutschland und Europa. „Kreuztal ist aufgrund seiner Lage im Drei-Länder-Eck ein wichtiger Standort für uns“, sagte Kombiverkehr-Geschäftsführer Armin Riedl. Die erste Fahrt von Kreuztal aus wird noch etwas auf sich warten lassen. Am 15.Januar, so kündigte Riedl an, wird der erste Zug in Richtung Süden fahren. Ziel ist die Stadt Verona in Norditalien.

Einen Kunden haben Kreisbahn und die Kombiverkehrgesellschaft bereits: Gruber Logistics, die in Kreuztal auch eine Außenstelle betreiben. Zu Beginn wird mit drei Fahrten pro Woche und Richtung kalkuliert. „Wir wollen das so schnell wie möglich auf fünf ausweiten“, verriet Riedl.

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