Grund. . Moderator von „The Voice of Germany“ und die Tour der KlimaExpo gehen mit dem elektrischen Dorfauto auf Spritztour in Hilchenbach.

Gut gelaunt fährt „Thore Schölermann durch Grund. Während er mit der linken Hand durchs Fahrerfenster winkt, drückt sein rechter Fuß auf das Gaspedal des Fahrzeugs. Motorengeräusche sind nicht zu hören, schließlich sitzt er im Auto des Energievereins „Aus gutem Grund“. Und das fährt elektrisch und fast geräuschlos.

Der Moderator von „Voice of Germany“ ist zu Besuch. Im Rahmen einer Tour der Initiative KlimaExpo.NRW besucht Schölermann, wie ein „Botschafter“, die spannendsten und klimafreundlichsten Mobilitätsprojekte in Nordrhein-Westfalen. Eines davon ist das Dorfauto des Energievereins aus Grund.

Reservierung per Online-Portal

Das Dorfauto kann von allen Mitgliedern des Energievereins „Aus gutem Grund“ genutzt werden und steht zur jeder Tages und Nachtzeit zur Verfügung. Reserviert wird das Auto per Online-Portal. Man erhält einen Zugangscode. Dieser öffnet den Safe mit den Fahrzeugschlüsseln.

Schon zwei Jahre befördert das Auto die Mitglieder des Vereins schon von A nach B. Jährlich knapp 5000 Kilometer. „Aufgetankt“ wird an der Elektrosäule in der Dorfmitte. Jörg Heiner Stein ist Vorsitzender des Energievereins „Aus Gutem Grund“. Er erhofft sich durch den unkomplizierten Zugang, dass mehr Leute von der Elektromobilität angesteckt werden und vom individuellen Fahren wegkommen. Denn Autos lassen sich problemlos teilen.

Alternative zum Zweitwagen

Schölermann sitzt am Steuer, Stein auf dem Beifahrersitz. Zusammen fahren sie den Berg hinauf in Richtung Sportplatz. Ende Mai ist der kleine Benz ziemlich oft dorthin unterwegs: als Shuttle zum Tanz aus dem Mai. Diesmal warten am Sportplatz nicht Bierrondell und DJ, sondern Pfeil und Bogen. Einige Meter weiter steht eine Zielscheibe. Augenmaß und ein ruhiges Händchen sind gefragt. Der erste Schuss sitzt. Weitere folgen. Ute Frobel, Leiterin der Bogensportabteilung der Turngemeinde Grund ist zufrieden mit dem prominenten Besucher: „Er hat einen guten Bewegungsablauf und hat direkt die Scheibe getroffen.“ An den Bürgermeister kommt Schölermann allerdings nicht heran: Holger Menzel trifft besser und öfter.

Martin Born, Ortsvorsteher, ist stolz auf den „guten Grund“: Er erzählt von den Anfängen des Dorfautos. Mit einem alten Golf, den eine Mitbürgerin zur Verfügung stellte, haben sie das Carsharing ausprobiert. Ein Benziner, der beim Verkauf immerhin die Anzahlung für den elektrischen Benz lieferte. Für Born selbst macht das Dorfauto den Zweitwagen überflüssig — anderen Familien geht das ähnlich. Bürgermeister Menzel hat übrigens auch gleich mal den städtischen Segway mitgebracht, eine gebrauchte Errungenschaft, die seine Kollegen in der Stadtverwaltung vom Autofahren abhalten soll.

Unten im Dorf steigt Thore Schölermann um in den kleinen BMW i3 der Klima-Kampagne. Der Besuch ist vorbei, auf ihn wartet der Flieger. Die „energieklugen“ Grunder — auch das ist so ein hart erarbeitetes Attribut — sind zufrieden. „Er kann gerne öfter kommen“, findet Bogensportlerin Ute Frobel. Nicht nur sie.

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