Siegen. . Für die Erweiterung des Schlossparks müssen einige Bäume weichen. Trotz Ersatzpflanzungen regt sich Kritik. Die Verwaltung begründet die Pläne.

Einhellige Zustimmung fanden die Pläne für die Schlossparkerweiterung um das Areal der ehemaligen Jugendherberge am Donnerstag im Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung, Stadthallen und Liegenschaften. Uneinigkeit herrscht lediglich, was die im Entwurf des Ateliers Loidl aus Berlin vorgesehenen Baumfällungen angeht.

Park

Laut Vorlage ist der Bereich „durch den alten, vielfältigen Baumbestand geprägt“. Dennoch sollen auf der Erweiterungsfläche 25 Bäume gefällt werden. „Darunter sind zahlreiche vitalitätsgeschwächte Eschen“, außerdem würden die Bäume „gemäß der Baumschutzsatzung ersetzt“. Das bedeute: 35 Ersatzpflanzungen, davon 19 innerhalb der Erweiterungsfläche, die übrigen über den Schlosspark verteilt.

Politik

„Wir sind natürlich grundsätzlich sehr froh, dass es diese Vorlage gibt“, betonte Grünen-Fraktionschef Michael Groß. Mit dem Abriss der ehemaligen Jugendherberge „haben wir das Entwicklungspotenzial geschaffen“, außerdem sei „unsere Fraktion wahrscheinlich am meisten dafür geprügelt worden, dass da kein Wohnheim oder etwas Ähnliches hingekommen ist“. Gleichwohl sehe er eine Problem bezüglich der Methodik: Denn die endgültige Entscheidung über die Realisierung solle am 19. September im Haupt- und Finanzausschuss fallen, die Baumkommission tage aber erst wieder am 21. – und „wir sollten die Fachleute bitte hinzunehmen“. Ob Fällungen tatsächlich zwingend erforderlich seien, könne „beim ein oder anderen Baum strittig sein“, immerhin handele es sich um einen sehr schönen und alten Bestand.

Verwaltung

„Wir haben schon das Maximum herausgeholt“, beschrieb Stadtbaurat Henrik Schumann die Verhandlungen mit den Planern. Die seien – den Vorgaben der Stadt entsprechend – bereits unter der Maßgabe an den Entwurf herangegangen, möglichst viele Bäume zu erhalten. Um das Areal zu überplanen – es entstehen ein großer Spielplatz, eine Liegewiesen, Aufenthaltsflächen und Aussichtsplatzformen – sei aber auch ein gewisses Maß an Freiheit notwendig. Die Rolle der Baumkommission, so Schumann, läge vor diesem Hintergrund eher in der Beurteilung der Ersatzpflanzungen. Der Entwurf sei aber bereits so ausgereift, dass jeder zur Fällung vorgesehene Baum, sofern er erhalten bleiben soll, „dazu führt, dass die Planung nicht realisiert werden kann“, so der Stadtbaurat. „Da muss sich jeder klar sein, was das bedeuten könnte“.

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