Siegen. . „Wir haben Angst um unsere Kinder.“ Viele Fahrzeuge, viele mit zu hohem Tempo – die Anlieger trauen sich kaum über die Straße, berichten sie.
„Wir haben Angst um unsere Kinder.“ Tobias Kosten und weitere Anlieger des Bürbacher Wegs möchten erwirken, dass in ihrer Straße weniger schnell gefahren wird. Zunehmend mehr Autos würden dort herfahren, vor allem die hohe Geschwindigkeit vieler Verkehrsteilnehmer bereite Sorgen. Die Abteilung Straße und Verkehr will dort zügig eine Verkehrszählung und verdeckte Geschwindigkeitsmessungen durchführen, um gegebenenfalls Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in die Wege leiten zu können.
Die Probleme
Die beiden Familien Kosten und Maiuri haben jeweils drei kleine Kinder, „wir haben unseren Kindern strikt verboten, die Straße zu überqueren“, sagte Kosten jetzt im Haupt- und Finanzausschuss. Auch das Fahrradfahrern erlauben die Eltern ihren Kindern nicht. Offiziell gilt an dieser Stelle, kurz hinter dem Abzweig von der Giersbergstraße, Tempo 50 – tatsächlich gefahren werde auf der gut ausgebauten und breiten Straße aber regelmäßig 60, 70, 80 Stundenkilometer und schneller, so Kosten. Vor allem werktags sei ein erhöhtes Verkehrsaufkommen festzustellen, im Besonderen während der Stoßzeiten im Berufsverkehr zwischen 6 und 8.30 sowie 16 und 18 Uhr.
Aber auch nachts seien schnell fahrende Auto- und Motorradfahrer durchaus häufig auf dem Bürbacher Weg unterwegs und störten die Nachtruhe – bei offenem Fenster, so die Anwohner, könnten sie jedenfalls kaum schlafen. Es sei zudem durchaus vorgekommen, dass die Seitenspiegel geparkter Autos abgefahren worden seien. „Wenn wir als Erwachsene schon Angst haben...“, verweist der Familienvater auf die Gefahr für seine Kinder.
„Wir reden gar nicht von der Belastung durch Lärm oder Abgase – es geht einfach darum, sicher über die Straße gehen zu können.“ Eine Fußgängerampel gibt es in diesem Bereich nicht. Für sie als Anwohner sei das eine erhebliche Beeinträchtigung der Wohnqualität, man bitte um Maßnahmen, dass sich wenigstens an die dort geltenden Gesetze und Vorschriften gehalten werde. Geprüft werden solle weiterhin, ob auf den Einfallstraßen zum Bürbacher Weg eine Rechts-vor-links-Regelung eingeführt werden könne oder ob Fahrbahnverengungen und Aufpflasterungen möglich seien.
Die Maßnahmen
„Beim Bürbacher Weg handelt es sich um eine verkehrswichtige Straße von überörtlicher Bedeutung“, so Anke Schreiber, Leiterin der Abteilung Straße und Verkehr. Die Straße sei auch deshalb so breit und gut ausgebaut, um große Verkehrsströme zwischen den Stadtteilen abwickeln zu können. An dieser gesamtstädtischen Verkehrskonzeption habe sich aber durch verschiedene Straßenumbaumaßnahmen einiges verändert – das soll im neuen Verkehrsentwicklungsplan abgebildet werden, den die Verwaltung derzeit erstellt.
Die Ergebnisse der Verkehrszählung und der Geschwindigkeitsmessungen sollen dann dem Verkehrsausschuss als Beratungsgrundlage dienen. Danach soll sich auch die Arbeitskommission des Fachausschusses damit befassen.