Netphen. . Schlanke, hochformatige Motive dominieren im Ausstellungsraum. Seinen Werken gibt der Künstler Nummern an Stelle von Namen. Aus gutem Grund.

Bildtitel sind für Ingo Schultze-Schnabl nicht wichtig. „Meine Bilder beginnen mit einem Pinselstrich und entwickeln sich nach und nach. Titel sind dann oft aufgesetzt und drängen den Betrachter in eine bestimmte Richtung“, sagt er. Also hat er die Werke seiner aktuellen Netphener Ausstellung einfach durchnummeriert und lässt allein die Farben und Formen sprechen.

Eröffnung ist heute, Donnerstag, 19.30 Uhr, durch Paul Wagener, Bürgermeister der Stadt Netphen, und Dr. Ingeborg Längsfeld, Kulturforum Netphen.

Schlanke, hochformatige Motive dominieren im Ausstellungsraum. Ingo Schultze-Schnabl hat seine Bilder größtenteils in drei Segmente aufgeteilt. Die Lücken dazwischen sollen durch die Fantasie des Betrachters geschlossen werden. Das fällt leichter, weil der Künstler auch die breiten Ränder seiner Bilder bearbeitet hat und so eine dritte Dimension entstehen lässt. „Diese Aufteilung und das Einbauen von Lücken sind ein roter Faden meiner Arbeiten seit 1997“, sagt er.

Einige der Werke hat er auf massive Tischlerbretter gemalt, die nicht aufgehängt, sondern an die Wände angelehnt werden. Man kann ihre Position beliebig im Raum verändern und dadurch neue Sichtweisen entstehen lassen. Und genau das ist die Absicht von Ingo Schultze-Schnabl: „Ich will dem Betrachter ein Angebot von freien Deutungsmöglichkeiten machen.“

Starke, leuchtende Farben

Schultze-Schnabl verwendet ausschließlich Acryl, also starke, leuchtende Farben. So auch bei dem Bild, das der Ausstellung den Titel gibt: „Laputa“, in Anlehnung an die schwebende Insel aus dem dritten Band von Jonathan Swifts „Gullivers Reisen“ und 2015 als erstes Bild der präsentierten Werke entstanden. Die Farben blau, grün und braun lassen die Insel lebendig werden.

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