Siegen. . Ausschüsse beraten über Planungsentwürfe für die Erweiterung. Zentrale Ansätze: einheitliche Gestaltung und höhere Attraktivität.

Für die Erweiterung des Schlossparks um das ehemalige Jugendherbergsareal soll der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Siegen am 19. September grünes Licht geben. In einer Vorlage, die beginnend mit dem Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung, Stadthallen und Liegenschaften ab Donnerstag, 30. August, die politischen Gremien durchläuft, ist die finale Entwurfsplanung für den „Haingarten“ genauer erläutert. Im Jahr 2019 soll die Erweiterung fertig sein.

Gelände

Es geht um den Bereich von der Quermauer hinter dem Musikpavillon bis zu den Schloss- und Wehrmauern an der Hainstraße. Der Entwurf stammt vom Berliner Atelier Loidl, das den freiraumplanerischen Wettbewerb „Rund um den Siegberg“ gewonnen und nun die detaillierte Entwurfsplanung vorgelegt hat. Derzeit liegt der Teil des Geländes, auf dem bis zum Jahr 2016 die Jugendherberge stand, brach. Direkt darunter befindet sich ein Spielplatz, außerdem gibt es einige Wege, Plateaus und viele Bäume.

Ziele

Geplant ist die „Wiederherstellung der historischen Ausdehnung der Parkanlage“, wie der Vorlage zu entnehmen ist. Dies soll vor allem zwei Effekte haben: Einerseits „eine deutliche Entlastung der hochfrequentierten Grünfläche“ des bestehenden Parks sowie die Schaffung einer „räumlichen Verbindung zum Spielplatz“; andererseits „eine deutliche Attraktivitätssteigerung“ des Schlossparks insgesamt. Dessen südlicher – also an das Erweiterungsgebiet angrenzender — Teil wird innerhalb des Siegberg-Projekts ebenfalls verändert, und durch einheitliche Gestaltung soll eine größere Gesamtanlage entstehen. Bisher vermitteln der Park und der Bereich rund um die ehemalige Jugendherberge aufgrund sehr unterschiedlicher optischer Anmutung nicht den Eindruck eines zusammengehörenden Ganzen.

Spielplatz

Schwerpunkt der Planung ist laut Verwaltung die Errichtung „eines neuen, großen Kinderspielbereichs, welcher sich über den gesamten östlichen Bereich der Erweiterungsfläche erstreckt. Dabei nutzen die Planer die Topographie des relativ steilen Hangs, indem sie verschiedene Ebenen anlegen, die durch Wege und Spielgeräte miteinander verbunden werden. Die Gestaltung orientiert sich am Thema Burgen, das „bei der Kinderbeteiligung im Jahr 2016 die meisten Stimmen erhalten hatte“, wie es in der Vorlage heißt.

Wiese

Im westlichen Abschnitt wird an den Spielplatz „eine großzügige Spiel- und Liegewiese“ angrenzen.

Plätze

Angebot vor allem für Kinder und junge Leute

Die Mittel für die Parkerweiterung sind für die Haushaltsjahre 2016 bis 2019 eingestellt.

Mit der Vergrößerung könne im Schlosspark „das Nutzungsangebot insbesondere für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene erweitert werden“, ist in der Vorlage vermerkt.

Auf der Dachfläche des Bunkers am unteren Rand ist eine umzäunte Lagerfläche für die Gärtnerkolonne vorgesehen.

Vor der Quermauer, die aktuell den Schlosspark vom Erweiterungsgelände trennt, soll eine „offene Platzfläche“ entstehen, „die es ermöglicht, den gesamten südlichen Parkbereich zu überblicken“. An der Mauer zieht sich eine langgestreckte Sitzbank mit Holzoberfläche entlang. Darüber hinaus sind zwei weitere Aufenthaltsplätze vorgesehen: Die Bastion Richtung Schleifmühlchen erhält mittig ein dreistufiges Holzpodest, von dem aus der Blick über die Mauer möglich ist. Hier könnte es ein temporäres gastronomisches Angebot, etwa durch ein mobiles Café, geben. Eine weitere kleine Platzfläche mit Blick Richtung Häusling und Fischbacherberg ist am südwestlichen Ende des Areals auf einer ehemals verpachteten Fläche vorgesehen.

Bäume

Die Parkerweiterung, so ist es in der Vorlage betont, „wird durch den alten, vielfältigen Baumbestand geprägt“. Wegen der neuen Wege und Plätze werden allerdings Fällungen notwendig, außerdem dort, „wo die Vitalität der Bäume einen baldigen Ersatz nahelegt“. 25 Bäume werden verschwinden, dafür sind allerdings 35 Ersatzpflanzungen angekündigt: 19 auf dem der Erweiterungsfläche, die übrigen 16 über den Park verteilt.

Wege

Die Anbindung an den übrigen Park wird auch über ein einheitliches Wegenetz mit gemeinsamen Gestaltungselementen und Materialien erreicht. Dabei entsteht ein neuer, größerer Rundweg.

Kosten

Die ursprünglich geplanten Kosten von 1,56 Millionen Euro sind laut Vorlage nicht zu halten. Inzwischen geht die Verwaltung von 2,38 Millionen Euro aus. Grund seien „höhere Kosten bei den Boden- und Abbrucharbeiten sowie bei deren Entsorgung“, ferner „die Vergrößerung des Spielplatzes und die Platzgestaltung mit Sitzstufen“ und Planungskosten. Da von einer 70-prozentigen Förderung auszugehen ist, müsste die Stadt 30 Prozent aus der eigenen Kasse zahlen.

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