Siegen. . Im ehemaligen Landesbehördenhaus hat die Entkernung begonnen. Neben Wohnungen sollen in zentraler Siegener Lage auch Geschäftsräume entstehen.

An einer weiteren zentralen Stelle in Siegen wird gebaut: Die Abbrucharbeiten zur Entkernung des ehemaligen Landesbehördenhauses aus den 60er Jahren an der Koblenzer Straße haben begonnen. Besitzer Kenan Dema will in dem lange leerstehenden, markanten Hochhaus in zentraler Innenstadtlage einen Wohn- und Geschäftskomplex einrichten.

Die Pläne

12 Etagen hat das Hochhaus selbst, dazu kommt das Nebengebäude mit 800 Quadratmetern Nutzfläche, das über eine Brücke mit dem Haupthaus verbunden ist.

80 Zwei-Zimmer-Wohnungen mit Küche und Bad sollen in dem Komplex eingerichtet werden, 14 im Nebengebäude, 66 im Hochhaus selbst. In dessen Erdgeschoss entstehen Ladenflächen mit entsprechend größerem Raumzuschnitt. Darüber sind je Etage sechs Wohnungen geplant: Sie gruppieren sich um das zentrale Treppenhaus und zwei Aufzugsschächte, je drei Wohnungen zur Nord-West- und zur Süd-Ost-Seite.

Langer Leerstand

Der Landesbetrieb Straßen NRW hatte bis 2011 seinen Sitz in dem Gebäude, danach ging es über in den Besitz des Bau- und Liegenschaftsbetriebs (BLB) NRW.

Zwischenzeitlich hatte das Studierendenwerk Interesse an dem Haus, wollte es abreißen und dort ein Studierendenwohnheim einrichten. Weil die Fassade unter Denkmalschutz gestellt wurde, der Abriss damit vom Tisch war, wäre das für das Studierendenwerk wirtschaftlich nicht mehr darstellbar gewesen.

Kenan Dema kaufte das Gebäude im Rahmen eines Bieterverfahrens 2017 vom BLB.


5700 Quadratmeter Nutzfläche haben die beiden Gebäude, das Areal insgesamt ist 4700 Quadratmeter groß. Dazu gehören neben Hoch- und Nebenhaus auch Garagen und der große Parkplatz, der über den Kirchweg angeschlossen ist.

Die Arbeiten

Die Stadt Siegen hat die Teilbaugenehmigung zur Entkernung des Objekts erteilt, die Arbeiten dazu laufen, bis auf die tragenden Elemente wird das Innere zum Großteil abgebrochen, so Bauleiter und Architekt Michael Eberts. „Es bleibt nur die Tragstruktur übrig.“ Im Vorfeld waren umfangreiche Sicherungsmaßnahmen zum Brandschutz nötig.

Die Arbeiten schreiten Zug um Zug, Stockwerk für Stockwerk voran, erklärt Eigentümer Kenan Dema, immer in enger Absprache mit Fachingenieuren und Baubiologen, die Wände und Decken auf etwaige Schadstoffe untersuchen. Ziel ist es, einen Rohbau herzustellen, der vollends frei von Kontaminationen jeglicher Art ist. Erst nach umfangreichen Messungen und den entsprechenden Nachweisen wird mit dem Ausbau des Gebäudes begonnen – Leitungen verlegt, die neuen Raumzuschnitte hochgezogen.

„Die Bausubstanz ist gut“, sagt Dema, der das Gebäude zusammen mit seinem Partner Naser Dervishaj erworben hat – 2008 wurde nochmals investiert, die Fenster zum Beispiel bleiben drin. Die Naturstein-Fassade steht unter Denkmalschutz und wird saniert – „das sieht danach aus wie neu“, so Eberts. Geplant ist, dass der Bau im Sommer 2019 bezugsfertig ist.

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