Siegen. . Bauausschuss schiebt Entscheidung über Zukunft der Fissmer-Anlage in Haupt- und Finanzausschuss. Neue Vorlage soll Positionen zusammenführen.

Die Fissmer-Anlage soll ihren Charakter behalten – sichtbar verändern muss sie sich aber dennoch. Das ist ein wesentliches Ergebnis der gestrigen Bauausschusssitzung.

Die Charakterfrage

Der Entwurf, den das Atelier Loidl im Siegerentwurf des freiraumplanerischen Wettbewerbs „Rund um den Siegberg“ für die Fissmer-Anlage vorgelegt hat, stößt seit einigen Wochen auf öffentliche Kritik. Das Berliner Büro schlägt eine Umgestaltung zu einem großzügigen Platz vor. Nun wurde von verschiedenen Seiten die Forderung laut, die bestehende Anlage in ihren Grundzügen zu bewahren. Die Jamaika-Koalition aus CDU, FDP und Grünen hat im Bauausschuss einen Antrag eingereicht, in dem das Ziel formuliert ist, den „Charakter der Anlage als ruhige, schattige Oase ... zu erhalten“. Vor allem, betonte Ansgar Cziba (Grüne), sollen alle Bäume, die Beete und die Struktur als „Rückzugsort für kleinere Gruppen“ bleiben, anstatt einen „Eventplatz“ zu schaffen.

Die Fördermittelfrage

Wenn die Fissmer-Anlage lediglich saniert wird, gibt es keine Fördermittel. Das machte Nina Fischer von der Grünflächenabteilung unmissverständlich klar. Die Verwaltung hatte ihrerseits auf die öffentliche Kritik reagiert und eine Vorlage in den Ausschuss gegeben, mit der Loidl um eine Überarbeitung der Planung gebeten werden soll. Dabei sollen zwar diverse Elemente erhalten bleiben, trotzdem soll ein verändertes Ergebnis am Ende stehen. Die Chance auf Fördermittel gibt es nämlich nur, „wenn wir eine deutliche qualitative und städtebauliche Verbesserung erzielen“, erklärte Fischer. Unabhängig von allen Wünschen besteht aber Handlungsbedarf: Der Ufo-Brunnen, so die Expertin, ist marode und hält maximal noch zwei Jahre durch; die Bodenbeläge sind an vielen Stellen brüchig, ebenso die Mauern der Beete; und der Sockel des Denkmals sowieso. Nur: Ohne Fördermittel, müsste all diese Kosten allein die Stadt übernehmen.

Die gemeinsame Antwort

Ausschuss und Verwaltung einigten sich darauf, aus der Vorlage und dem Jamaika-Antrag ein gemeinsames Papier zu erarbeiten, das alle Aspekte integriert. Darüber entscheidet dann der Haupt- und Finanzausschuss in seiner Sitzung am 29. August.

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