Siegen. . Julia Schander und Lilli Eiteneuer essen fast alles aus Bowls: Frühstück, Mittag- und Abendessen, vegan, süß und herzhaft – Hauptsache gesund.

Eine Beere nach der anderen legt Julia Schander (22) in ihre Bowl (Schüssel), Lilli Eiteneuer (29) verteilt die Pistazienstücke darüber vorsichtig mit einem Löffel. Die beiden Siegenerinnen betreiben den Blog und Instagram-Kanal „Bowlilicious“. Über ihre Leidenschaft zu dieser Koch-Variante und ihr Hobby sprechen die Architekturstudentin Julia Schander und Lilli Eiteneuer, die vor kurzem ihr Medizinstudium beendet hat, mit Ina Carolin Lisiewicz.

Was ist eine Bowl?

Lilli Eiteneuer: Erst einmal bedeutet Bowl einfach „Schüssel“. Der Ursprung des Ganzen liegt im asiatischen Raum. Über Reisende ist der Trend, aus Schüsseln zu essen, in die westliche Kultur gelangt.

Julia Schander (links) und Lilli Eiteneuer kreieren alle Rezepte selbst, für Frühstück, Mittag- und Abendessen, vegan und vegetarisch oder mit Fisch und Fleisch.
Julia Schander (links) und Lilli Eiteneuer kreieren alle Rezepte selbst, für Frühstück, Mittag- und Abendessen, vegan und vegetarisch oder mit Fisch und Fleisch. © Ina Carolin Lisiewicz

Julia Schander: In Asien gibt es zum Beispiel eine Buddha-Bowl. Die besteht aus Komponenten, die hauptsächlich wohltuend sind.

Eiteneuer: Man versucht dabei immer, alles abzudecken: Kohlenhydrate, Proteine, Ballaststoffe und gesunde Fette.

Was kommt in eure Bowls?

Schander: In unserem Blog unterteilen wir das in drei Einheiten: die Basis, die Toppings und die Dips.

Eiteneuer: Die Basis ist zum Beispiel Reis, Quinoa oder auch Salat.

Schander: Die Toppings reichen eigentlich von A bis Z. Da kann man alles nehmen, was einem gefällt, wie zum Beispiel Gemüse, Nüsse oder Kerne. Als Dip kann man ein Dressing, Guacamole oder Hummus verwenden.

Eiteneuer: Wir achten dabei auch darauf, dass wir regionale und saisonale Produkte verwenden oder Gemüse und Obst aus den Gärten unserer Eltern. Fisch und Fleisch wählen wir bewusst aus.

Wie kommt ihr auf eure Rezepte?

Schander: Meistens kreieren wir sie selbst. Natürlich gibt es auch Inspirationen in den sozialen Medien. Aber wir schauen vor allem danach, was wir da haben und daraus machen wir dann etwas...

© Ina Carolin Lisiewicz

Eiteneuer: ... aber am Ende kommt dann etwas ganz anderes heraus! Nach Rezept zu kochen ist so anstrengend (lacht).

Schander: Deshalb versuchen wir auch unsere Rezepte relativ einfach zu gestalten. Im Grunde genommen kann man jede Bowl ganz anders gestalten. Das ist geschmacksabhängig.

Wie hat alles begonnen beziehungsweise wie habt ihr euch gefunden?

Eiteneuer: Wir machen Sport zusammen.

Schander: Im Fitnessstudio gab es im Februar ein Event. Da haben wir gesagt, dass wir uns um das Essen kümmern und unsere ersten Bowls zusammen gemacht. Hier haben wir auch direkt festgestellt, dass wir als Team sehr gut agieren.

Eiteneuer: Dazu kommt, dass wir beide Hauterkrankungen haben und auf unser Essen achten. Da merkt man sofort, wenn man sich besser und gesünder ernährt.

Wann kam es dann zur Gründung von „Bowlilicious“?

Eiteneuer: Im April. Auf unseren privaten Instagram-Accounts haben wir viele Essensfotos gepostet. Viele Leute haben uns da gefragt, ob wir Rezepte für sie haben. Das wurde uns irgendwann zuviel.

Viele Follower kochen die Bowls auch selber nach.
Viele Follower kochen die Bowls auch selber nach. © Ina Carolin Lisiewicz

Schander: Jedem musste man einzeln eine Nachricht schreiben. Mit dem Blog können wir all das besser verknüpfen.

Eiteneuer: Eigentlich haben wir das erst einmal nur für unsere Freunde gemacht. Aber online verbreitet sich alles viel schneller, als man gucken kann. Die Menschen kriegen durch uns ein Bewusstsein für gesundes Essen. Und gerade das wollen wir vermitteln, auch den Siegenern.

Probieren eure Follower die Bowls selber aus?

Schander: Ja. Manche von ihnen haben aber auch etwas Angst davor. Viele denken, dass das Zubereiten sehr zeitaufwändig ist. Dabei muss man eigentlich nur alles in den Mixer werfen und einmal durchpürieren. Ob man das am Ende dann super dekoriert oder ob man einfach ein paar Sachen drüber wirft – das sieht im Endeffekt doch keiner. Morgens ist die Bowl in drei bis vier Minuten fertig.

Diäten und Food-Trends sehen sie kritisch

Eine herzhafte Mittagsbowl hat etwa 700 bis 1000 Kalorien. „Da sind die Nährstoffe drin, die wir brauchen und die für den Körper gesund sind“, sagt Lilli Eiteneuer.

Julia Schander und Lilli Eiteneuer halten nichts von Diäten und auch Food-Trends wie etwa Low-Carb (wenig Kohlenhydrate) oder Low-Fat (wenig Fette) betrachten sie kritisch. Einzig an der Paleo-Ernährung (Steinzeiternährung) orientieren sie sich. Sie setzen zudem auf unverarbeitete Lebensmittel („Clean Eating“), mit denen sie frisch kochen, und auf Bio- und Fair-Trade-Produkte.

Eiteneuer: Wenn man nicht groß auf das Aussehen achtet, dauert eine Mittagsbowl auch nur zwanzig bis maximal dreißig Minuten.

Ernährt ihr euch nur aus Bowls?

Eiteneuer: Fast, sie sind zu einer Lebenseinstellung, unserer Leidenschaft geworden. Wir lieben es!

Schander: Es macht auch wirklich Spaß! Man hat im Blick, was man zu sich nimmt. Und das ist immer super lecker und bunt! Wir ergänzen uns auch wirklich gut. Zusammen kocht es sich immer am besten!

Eiteneuer: Wir sind manchmal selbst überwältigt von unseren Bowls und wie schön sie aussehen

Was plant ihr für die Zukunft?

Eiteneuer: Wir sind noch am überlegen, ob wir ein Catering anbieten.

Schander: Die Frage ist nur, ob wir das stemmen können.

Rezept Bananen Pfirsich Bowl

Basis-Zutaten für 3 Portionen Bananen Pfirsich Bowl

4 gefrorene Bananen - 2 Pfirsich - 1 handvoll Haferflocken - 1/2 Zucchini - 150 ml Mandelmilch - Ahornsirup

Toppings für 3 Portionen Bananen Pfirsich Bowl

Beerenmix (Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren) - Gepuffter Quinoa - Pistazien - Passionsfrucht - Physalis - Maulbeeren

Zutaten Erfrischungsgetränk

1 Tasse grüner Tee (abgekühlt) - 1l Wasser - 1/2 Grapefruit - 1/2 Zitrone - Ahornsirup - Frischer Rosmarin - Frischer Thymian - Sorbet aus Wassermelone und Stachelbeeren

Zubereitung Erfrischungsgetränk

1. Sorbet vorbereiten - Wassermelone mit Stachelbeeren grob pürieren und Einfrieren.  2. Grapefruit und Zitronen in Scheiben schneiden. 3. Wasser und den abgekühlten grünen Tee in einen Krug füllen. 4. Die Zitrusscheiben hineingeben und zum Teil ausdrücken. 5. Einige Kräuterzweige dazugeben und nach Geschmack mit Ahornsirup süßen. Alles gut umrühren und im Kühlschrank etwas ziehen lassen.

Zubereitung Bananen Pfirsich Bowl

1. Chiasamen in Kokoswasser quellen lassen. 2. Basiszutaten in einen Mixer geben und zu einer cremigen Masse pürieren. 3. Smoothie in eine Schüssel füllen. - Bei den Toppings herrscht freie Auswahl.

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Eiteneuer: Wir haben erst einmal über kleinere Veranstaltungen wie Geburtstage oder Firmenevents nachgedacht, die wir auch zeitlich hinbekommen.

Schander: Außerdem könnten wir uns vorstellen, Kochabende zu veranstalten. Wenn man nur Bilder auf Instagram sieht, ist man vielleicht nicht ganz so inspiriert, wie wenn man wirklich davon kosten kann. Wir wollen versuchen, unser Essen den Leuten aufzutischen.

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