Kreuztal. . Eine kaputte Wasserpumpe hat vor fünf Jahren den Anstoß gegeben. Seitdem hat sich einiges getan – als nächstes ist die Fassade des Turms dran.
Es war vor fünf Jahren, als Natascha Münker plötzlich auf dem Trockenen saß. In ihrer Gastronomie „Zum Kindelsberg“ und der Pächterwohnung war das Wasser ausgegangen. Eigentlich werden alle Gebäude rund um den Kindelsbergturm über eine Pumpe mit Wasser aus dem Berg versorgt. Doch das klappte nicht mehr. „Als uns die Pächterin davon erzählte, mussten wir handeln“, sagt Gernot Schreiber vom Sauerländischen Gebirgsverein (SGV), Bezirk Siegerland.
Mit großem Gerät wurde die rund 50 Jahre alte Pumpanlage samt Technik ausgetauscht. Nach einer guten Woche floss das Wasser wieder. Doch: „Da war uns klar, dass da noch mehr Arbeit auf uns zukommt“, sagt Schreiber. Insgesamt habe der SGV Siegerland seitdem mehr als 200 000 Euro für die Instandhaltung des Turms gezahlt.
Auf Spenden angewiesen
Udo Reik-Riedesel, Vorsitzender des SGV-Bezirks, sagt: „Das Geld haben wir nicht in der Portokasse. Wir sind nicht schuldenfrei.“ Einnahmen kommen herein durch die Gaststätte, die dem SGV gehört und an die Krombacher Brauerei verpachtet ist. Diese verpachtet das Lokal weiter an die Betreiberin. Auch Spenden von Privatpersonen und Unternehmen machen die Arbeiten möglich. „Wir schreiben Unternehmen an, aber Sie können nicht jedes Jahr die selbe Bettelaktion durchführen“, sagt Schreiber.
Darunter fielen zum Beispiel die Überholung des Dachs der Gaststätte, die Restaurierung und schließlich Erneuerung der Reliefs der vier Wappen von Kreuztal, Hilchenbach, Geisweid und Siegen in der Turmfassade. Gernot Schreiber sagt: „Wir haben einen Investitionsstau von mehreren Jahrzehnten.“
Neue Heizungsanlage
Die Technik im Inneren des Turms war ebenfalls reif für eine Erneuerung. Gernot Schreiber: „Die Elektronik war katastrophal.“ Die Anlage habe teilweise noch aus der Gründerzeit gestammt. Regelmäßig habe es durch das runde Vordach in den Technikraum geregnet. „Wir haben mit feuchten Augen davor gestanden und uns gefragt, wie lange das noch gut geht.“ Mittlerweile sei die Aufrüstung der Technik zu „80 Prozent fertig“. Inzwischen gibt es auch Solarpaneele auf dem Dach des Anbaus.
Im vergangenen Jahr hat der SGV unter anderem damit begonnen, die Heizungsanlage auszutauschen. Eine neue Gasheizung sorgt jetzt auch an kalten Tagen für angenehme Temperaturen in Wohnung und Gaststätte. Insgesamt hat der Verein 2017 rund 100 000 Euro ausgegeben.
Der Kindelsbergturm selbst wird voraussichtlich im nächsten Jahr von einem Gerüst umgeben, um die Fassade auszubessern. Reik-Riedesel sagt: „Der Kindelsbergturm ist ein schöner Anlaufpunkt für Wanderer im Siegerland.“ So soll es auch bleiben – die Arbeit trägt Früchte. Gernot Schreiber: „Es sieht hier deutlich besser aus als noch vor einem Jahr.“