Kreuztal/Hilchenbach. . Die Arbeiten in Kreuztal und Hilchenbach sollen abgeschlossen sein, wenn es mit dem Bau der Südumgehung und damit der Route 57 losgeht.
Vor einer Woche haben sich der Grundstückseigentümer und der Landesbetrieb Straßenbau doch noch geeinigt, die Beurkundung des Kaufvertrags beim Notar ist nur noch Formsache. Der Kreisel am Knoten B 508/L 728 in Allenbach kann vielleicht doch noch in diesem Jahr gebaut werden – und zwar, so lange die L-728-Brücke wegen der Sanierungsarbeiten bis Oktober sowieso noch gesperrt ist.
„Wir sind dabei, die Ausschreibung fertigzustellen“, sagt Karl-Josef Fischer, Sprecher der Straßen-NRW-Regionalniederlassung, „wir hoffen, dass wir auch einen Auftragnehmer finden.“ Daran nämlich ist der Start des B-508-Ausbaus zwischen Kreuztal und Hilchenbach, zu dem auch der Allenbacher Kreisel gehört, im Mai in Ferndorf gescheitert – die wenigen Unternehmen, die sich überhaupt für den Auftrag interessierten, verlangten Preise, die das Budget nicht hergaben. Wenn jetzt alles problemlos läuft, „werden wir mit dem Ende der Brückenbaustelle auf jeden Fall fertig“, sagt Fischer, „vielleicht sogar noch ein paar Tage früher“.
Umleitungen für Ortskundige
Entspannter als befürchtet fließt derzeit der Verkehr von und nach Hilchenbach: Neben der großräumigen Umleitung über Kredenbach nutzen Ortskundige die nicht gesondert ausgeschilderten Ersatzstrecken: die eine zweigt vor der Brücke in Richtung Grund ab und führt über die Grunder Straße durch Haarhausen auf die B 508, die andere auf der Oberbach über die alte Siegener Straße nach Allenbach.
Auch wenn die Stadt Hilchenbach eigentlich Veranlasser des vom Landesbetrieb zwischenzeitlich fast schon wieder aufgegebenen B-508-Ausbaus ist, gab es auf der allerletzten Strecke heftige Debatten: Überflüssig nannten Gegner den Kreisel, beeindruckt hatte vor allem das Verkehrschaos, das über die Innenstadt hereinbrach, als Ende 2016 der Kreisverkehr in der Herrenwiese gebaut wurde. Der Rat stimmte schließlich mit großer Mehrheit zu, den städtischen Anteil zu leisten, der für den Bau der Gehwege erforderlich ist.
In letzter Minute blieb der Landesbetrieb dann bei den Grundstücksverhandlungen hängen: Für den Kreisel wird ein Stück des Gewerbegrundstücks neben dem Hammerwerk gebraucht, das einem früher in Hilchenbach ansässigen Handwerksbetrieb gehört. Der Zeitdruck war am Ende groß. Würde der Kreisel erst später gebaut, müsste die L 728 ein weiteres Mal voll gesperrt werden. Das wäre dann, nach dem Ausbau zwischen Allenbach und Herzhausen und der Brückensanierung, die dritte Sperrung über mehrere Wochen.
Der Stand des Projekts
Ferndorf: 2019 soll es nun losgehen. Der Landesbetrieb werde den Auftrag „noch einmal auf den Markt bringen“, kündigt Projektleiter Johannes Müller an. Vor allem für den ersten Teilabschnitt wird mit Staus zu rechnen sein: Beide Fahrtrichtungen müssen sich eine Fahrspur teilen, eine Ampel regelt den Verkehr. Im weiteren Verlauf wird das entspannter, weil dann eine Fahrtrichtung über die Austraße umgeleitet wird.
Kredenbach-Dahlbruch: Die folgenden Abschnitte werden zunächst übersprungen. Ebenfalls 2019 geht es auf der freien Strecke von Kredenbach/Kellershain bis zur Ortsgrenze Dahlbruch in Höhe der Firma Eisenbau Krämer weiter. Hauptthema des Umbaus hier wie auf der gesamten Strecke: Radwege, die von Fahrbahn und Gehweg getrennt sind, für jede Fahrtrichtung; dafür verschwindet der Mehrzweckstreifen. Die Fläche sei „relativ breit“, sagt Projektleiter Johannes Müller. Verkehrsbehinderungen könnten sich daher in Grenzen halten. Die Detailplanung wird Müller am Montag, 2. Juli, ab 17 Uhr dem Kreuztaler Infrastrukturausschuss in der Weißen Villa vorstellen.
Allenbach: Eigentlich sollte 2019 in Allenbach weitergebaut werden, vom neuen Kreisel bis zur Kreuzung Siegener Straße/Alte Landstraße. Daraus wird wohl nichts. Zumindest an der Ausschreibung soll gearbeitet werden. Müller: „Wir wollen sehen, was der Markt hergibt.“
Die weitere Strategie
Der Landesbetrieb versucht einen Spagat. Einerseits sollen die Bauabschnitte so weit auseinanderliegen, dass der Verkehr zumindest auf ausreichend langen Zwischenstücken ungehindert fließen kann. Andererseits ist es nicht möglich, einfach nur ein Stück nach dem anderen zu bauen. Denn die Zeit drängt: Der Planfeststellungsbeschluss für die Südumgehung Kreuztal ist da, die Klagen dagegen liegen bei Gericht. Sobald die Prozesse vorbei sind, soll mit dem Bau begonnen werden – und bis dahin muss die „alte“ B 508 fertig sein.
Zu bauen ist bis dahin neben den noch ausgesparten Abschnitten von Ferndorf bis Kredenbach und in Kredenbach die komplette 2,8 Kilometer lange Strecke im Hilchenbacher Stadtgebiet von Dahlbruch bis Allenbach. Ausgenommen wird lediglich der Bereich entlang der SMS in Dahlbruch. Entscheiden muss sich die Stadt Hilchenbach bis dahin auch, ob sie die Parkbuchten in Dahlbruch und/oder Allenbach bezahlen will, die sich als Ersatz für den Mehrzweckstreifen wünscht.
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