Burbach. . Die Gemeinde will Angebote und Beratungen bündeln und Neues entwickeln – ausdrücklich für alle Generationen: „Senioren“ nicht isoliert betrachten

Die Gemeinde wird die Seniorenservicestelle zu einem Familienbüro weiterentwickeln, Burbach will hier Angebote und Beratungskonzepte zentral bündeln. Der Rat hat ein entsprechendes Konzept einstimmig befürwortet, voraussichtlich im Frühjahr 2019 soll die neue Einrichtung den Betrieb aufnehmen; auch, um Familienfreundlichkeit als Standortfaktor zu fördern. Burbach hat dazu das Leitbild „Familienfreundliche Kommune der Generationen“ erarbeitet.

Die Vorgeschichte

Vor zehn Jahren wurde die Seniorenservicestelle eingerichtet, um eine unabhängige Anlaufstelle für Senioren und pflegende Angehörige zu schaffen: Informationen weitergeben, Fragen beantworten, Verbindungen herstellen und Netzwerke knüpfen. „Diese Stelle hat sich in den zehn Jahren hervorragend etabliert und leistet sehr erfolgreiche Arbeit für die älteren Menschen in unserer Gemeinde“, so die Verwaltung. Der Beratungs- und Informationsumfang wurde kontinuierlich erweitert, Akzeptanz und Nutzung der Angebote sei enorm hoch.

Der Bedarf

Für die Bürger sei es einerseits oft nicht leicht, die vielfältigen Angebote für Familien zu überblicken und zielgerichtet zu nutzen sowie die richtige Anlaufstelle für ihre Anliegen zu finden, so die Verwaltung. Bedarfe für Familien würden nicht systematisch ermittelt, Angebote oft nicht angepasst, weiterentwickelt oder neu geschaffen. Beratungs- und Serviceleistungen sollen transparenter werden und Zugang zu Leistungen und Angeboten vereinfachen.

Das Thema „Senioren“, das zeige die Arbeit der Servicestelle, dürfe andererseits aber nicht isoliert betrachtet werden: Beratungsfragen beträfen häufig die gesamte Familie und alle Lebensphasen. „In Burbach gibt es bereits zahlreiche Institutionen und Einrichtungen“, so die Verwaltung: von Kinderbetreuungsangeboten bis hin zu Bildungsmöglichkeiten für alle Altersgruppen; Beratungsangebote reichen von Erziehungs- bis Pflege- und Wohnberatung – Burbach ist bereits breit aufgestellt

Etwa in den Dorfdialogen wurde immer wieder der Wunsch nach einer zentralen Anlaufstelle als auch nach generationenübergreifenden Begegnungsmöglichkeiten geäußert. „Eine Bündelung und Bedarfsermittlung sowie das Entwickeln weiterer zeitgemäßer Angebote wäre eine wichtige Ergänzung bestehender Angebote.“ Taschengeldbörse oder die Initiative Nachbarschaftshilfen etwa sollen mit neuen Aktivitäten vernetzt werden.

Die Ziele

Die vorhandenen Angebote in Burbach sollen aufgezeigt, Zugang zu familienbezogenen Leistungen erleichtert werden. Lebensbedingungen für Familien und Kinder in Burbach sollen weiter verbessert, neue Bedarfe ermittelt, das Angebot entsprechend erweitert und das Miteinander der Generationen belebt werden – Familie wird im Sinne des neuen Konzepts eben nicht nur verstanden als Eltern mit Kindern, sondern als Konzept aller Generationen und Altersklassen. Wer immer Informations- und Beratungsbedarf hat, soll sich an das künftige Familienbüro wenden können, ebenso Institutionen.

Das Familienbüro soll dabei Familien in allen Lebenslagen unterstützen, Begegnung, gegenseitige Hilfe und kontinuierlichen Dialog zwischen den Generationen fördern. Als zentrale Anlauf- und Koordinierungsstelle für alle Fragen zu den Themen Kinder, Jugend, Familie und Senioren soll es dazu beitragen, Netzwerk der Angebote für Menschen aller Altersgruppen enger zu knüpfen und dadurch attraktiver und passgenauer zu gestalten. „Der Gedanke der generationenübergreifenden Hilfen und Leistungen für jedes Alter wird in alle Dörfer und Sozialräume Burbachs hineingetragen“, heißt es.

Die Umsetzung

Neben der Zusammenarbeit mit Institutionen wie dem Kreis Siegen-Wittgenstein ist zusätzlich zur Arbeit der Seniorenservicestelle unter anderem die Erstellung und Fortschreibung eines Familienwegweisers möglich, auch die Zusammenarbeit mit Kitas, Schulen und Vereinen, Schaffung von Treffpunkten, eine Babysitter-Börse oder aufsuchende Angebote wie Willkommensbesuche für Neugeborene oder Zugezogene sind denkbar.

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