Eiserfeld. . Von Nord nach Süd: Die Verwaltung möchte in Eiserfeld Fahrradfahrern eine Strecke entlang der Sieg anbieten.

Lückenschluss entlang der Sieg: Die Abteilung Straße und Verkehr hofft, dass das letzte fehlende Teilstück des Radwegs entlang der Sieg in spätestens fünf Jahren fertiggestellt sein wird. Einmal der Länge nach durch Siegen, von Dillnhütten im Norden bis nach Niederschelden im Süden würde dann die Fahrt fast durchgängig auf einem eigenen Radweg möglich. „Es hängt am Grunderwerb“, sagt Abteilungsleiterin Anke Schreiber.

Eiserfeld

Die Situation heute: Über weite Strecken führt der Radweg ab Dillnhütten unter der HTS entlang, ab Siegen-Mitte bis Eiserfeld unter freiem Himmel. Ab dem Eiserfelder Bahnhof werden Radfahrer über die Eiserfelder Straße bis zur Ortsmitte, dann über die Bühlstraße Richtung Niederschelden mit Anschluss an den Sieguferradweg geschickt – über Straßen mit Autoverkehr.
Die Pläne für die Zukunft: Vorgesehen ist, dass ab dem Eiserfelder Bahnhof der Weg entlang des Flusses ausgebaut wird, die Asphaltierung des Schotterwegs ist bereits bezuschusst. Auf Höhe der Sparkasse führt der Weg über die Sieg – und anstatt rechter Hand über die Bühlstraße zu fahren, sollen Radfahrer links auf der anderen Uferseite weiterfahren können. Dort führt bereits ein Trampelpfad entlang, der zu einem offiziellen Weg ausgebaut werden soll. Problem: Die Fläche ist in zahlreiche schmale Grundstücke unterteilt, „lauter Handtücher“, sagt Schreiber. Die Stadtverwaltung braucht mindestens die Zustimmung der Eigentümer, um den Ausbau angehen zu können. Hier laufen derzeit die Verhandlungen.

Plan B wäre, die Radfahrer über die oberhalb parallel zu diesem Trampelpfad verlaufende Straße „Im Obstgarten“ fahrenzulassen – für die Verwaltung die unattraktivere Variante: „Schöner ist es entlang der Sieg. Da ist ja auch bereits ein Weg“, sagt Schreiber.

Ebenfalls im Weg ist noch die HTS-Spange im Bereich des Hallenbads. Der Landesbetrieb Straßen NRW ist gerade mit den Umplanungen beschäftigt, um Radfahrern den Umweg über die Eisenhutstraße zu ersparen.

Weitere Baustellen

Die Investoren des Technologiezentrums im Industriegebiet Martinshardt und die Stadt, die dort eine Mobilitätsstation mit Schnellladesäulen für Elektroautos sowie E-Bike-Sharing-Stationen einrichten möchte, wünschen sich eine Radweganbindung Richtung Innenstadt. Die Leimbachstraße ist dazu nicht gut geeignet, geprüft wird derzeit die Möglichkeit eines Radwegs durch den Wald, der Fremdeigentum ist. Außerdem prüft die Verwaltung, ob für einen solchen Plan Zuschüsse beantragt werden können.

Grundsätzliche Probleme

Einmal mehr erschweren Topografie und Bebauung die Ertüchtigung des Radwegenetzes. „Zum Glück war der Rückbau der Baudienstwege der HTS zu teuer – sonst hätten wir den Radweg heute nicht“, sagt Anke Schreiber. Die Baustellenstraßen wurden seinerzeit für Radler freigegeben.

„Wir wollen mehr Radfahrer auf den Straßen“, sagt Schreiber – aber in vielen Bereichen geht das nur, wenn die Fahrspuren eingeschränkt werden. Ein Spagat für die Verkehrsplaner: Autofahrer steigen erst auf das Fahrrad um, wenn die Bedingungen für Radfahrer auch attraktiv sind. Bis dahin bleiben sie beim Auto. Das geht nur mit einer Politik der kleinen Schritte, so Schreiber.

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