„Eine Welt für alle. Alle für eine Welt“ heißt der Contest. Den Preis für ihr nachhaltiges Projekt holten sich die Schüler in Berlin ab.
Netphen. Das Ruanda-Projekt des Gymnasiums Netphen hat beim Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik „Eine Welt für alle. Alle für eine Welt“ einen Sonderpreis gewonnen. Die Klassen 5 a und c sind komplett mit nach Berlin gereist, den Festakt selbst im Meistersaal in der Nähe des Potsdamer Platzes, durften zehn Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihrer Lehrerin Ursula Wussow und Schulleiter Eckhard Göbel erleben.
Dr. Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, begrüßte zu der Feier über 150 Schülerinnen und Schüler aus dem gesamten Bundesgebiet: „Nachhaltige und faire Entwicklung sind Aufgabe der ganzen Gesellschaft. Mit euren Wettbewerbsbeiträgen habt ihr gezeigt, dass ihr nicht nur über Nachhaltigkeit redet, sondern tatsächlich verantwortungsvoll handeln und miteinander gestalten wollt.“
Der Schulwettbewerb unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und des Entwicklungsministers findet alle zwei Jahre statt und ging im Schuljahr 2017/2018 in die achte Runde. Diese stand unter dem Motto „Sei weltbewegend!‘ Verantwortungsvoll handeln. Miteinander gestalten!“. Kinder und Jugendliche waren ganz im Sinne der Agenda 2030 aufgerufen, mit Blick auf die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung Handlungsideen im globalen Kontext zu entwickeln und gemeinsam umzusetzen.
Ob digital oder analog, ob Texte, Fotos, bewegte Bilder, Malereien, Musik und Theaterstücke, Blogs oder Websites – Beiträge konnten in allen Darstellungsformen eingereicht werden. Dem Wettbewerbsaufruf waren bundesweit rund 32 000 Schülerinnen und Schüler aller Schulformen und Jahrgangsstufen gefolgt. Insgesamt wurden 516 Wettbewerbsbeiträge eingereicht. In fünf Kategorien wurden 22 Preise im Gesamtwert von über 50 000 Euro vergeben.
Kigali feiert mit Netphen
Die Schulgemeinde in Netphen wird die Preisträger im Rahmen eines Empfangs am Dienstag, 24. Juni, 14 Uhr, zurück am Gymnasium begrüßen. Im Rahmen einer Live-Video-Schaltung können dann auch die beteiligten jungen Forscher aus Ruanda mitfeiern. Geehrt wird dann auch Melvin Weiß: Er hat den Bundeswettbewerb Mathematik gewonnen.
Mit vier Kreativworkshops dotiert war der Sonderpreis der Nichtregierungsorganisationen Kindernothilfe, CARE Deutschland-Luxemburg, Plan International Deutschland und Deutsches Medikamentenhilfswerk action medeor. Unter dem Titel „Hoffnungsträger“ wurden Beiträge ausgezeichnet, die in besonderer Weise zeigen, wie Kinder und Jugendliche, die unter Armutsbedingungen in Afrika, Asien und Lateinamerika leben, nachhaltig denken und handeln.
Die Kindernothilfe entschied sich für den Netphener Beitrag „Auf Augenhöhe – Nachhaltig voneinander handeln lernen“. In dem gemeinsamen Projekt des Gymnasiums Netphen und des Straßenkinderprojekts der Root Foundation in der ruandischen Hauptstadt Kigali beschäftigten sich Kinder aus Netphen und Ruanda mit den lokalen und globalen Auswirkungen von Plastikmüll. Die deutschen Kinder schlugen das Thema vor, da ihre Schule bereits zu diesem Schwerpunkt Konzepte entwickelt hat. Da in Ruanda schon seit vielen Jahren ein strenges Plastikverbot herrscht, traten die ruandischen Kinder in diesem Projekt als Experten auf.
Austausch auf Augenhöhe
In Netphen wurden Experten einer Abfallfirma eingeladen. Die Schülerinnen und Schüler entwickelten Spiele und kleine Theaterszenen zum Thema. In Ruanda gab es einen ganzen Projekttag zum Thema Plastik. Die Partner gaben ihr Wissen jeweils digital mittels Fotos, Videos und Power-Point Präsentationen weiter. „Beeindruckend an diesem Beitrag sind der Austausch auf Augenhöhe, die differenzierte Auseinandersetzung sowie das überaus hohe Entwicklungspotenzial des Projekts“, heiß es in der Begründung der Jury.
Bereits am Tag vor der Preisverleihung sind die Netphener angereist. Eine Bootstour auf der Spree und Konzerte des Eine-Welt-Festivals waren Teil des Rahmenprogramms.
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