Siegen. . Auch ohne großangelegte Städtebauprogramme dürfte sich in der Innenstadt von Siegen einiges verändern: Campus Stadt, Johann Moritz Quartier, ...
Die Kommunalpolitik ist den anstehenden Großprojekten in der Siegener Innenstadt gewogen: Der Bezirksausschuss Mitte hat die Verwaltungsvorlagen zur Aufstellung der Bebauungspläne für Johann Moritz Quartier (JMQ), Vordere Friedrichstraße und Häutebachweg/Löhrtor (wir berichteten) einstimmig beschlossen.
Johann Moritz Quartier
Ein Zeit- und Kostenrahmen, sagen die Planer, könne in einem so frühen Stadium des Projekts noch nicht abgesteckt werden – die Verwaltung rechnet aber damit, dass das Quartier eher fertig ist, als die Umgestaltung des Herrengartens zum Bürgerpark. An der Ecke Bahnhof-/Fürst-Johann-Moritz-Straße will die Immobiliengesellschaft Siegerland (IPS) die Bestandsbauten größtenteils abreißen und durch einheitliche Blockrandbebauung ersetzen, der die Baufluchten aufnimmt. Ziel: Die ungeordnete, ausgefranste Bebauung dem Stadtbild anpassen. In Absprache mit dem Gestaltungsbeirat sind im Bebauungsplan auch bauliche Details wie Fassaden, Farben und Fenster festgelegt.
Wie der Verkehr abgewickelt wird, ist noch offen. Im Innenhof des Komplexes soll ein mehrgeschossiges Parkhaus mit rund 200 Stellplätzen entstehen, das über die Fürst-Johann-Moritz-Straße angefahren wird. Im Zuge der Bauarbeiten am Herrengarten entsteht hier eine Sackgasse, „wir haben dann eine Verkehrsberuhigung im gesamten Bereich“, so Stephan Wied, Straßen- und Verkehrsplanung auf eine Frage Birgit Eberleins (CDU). Autos sollen weitgehend verbannt werden aus dem Quartier. Wie genau der Verkehr abgewickelt wird, steht noch nicht fest. Favorit der Verwaltung sei derzeit die Hufeisenbrücke. Andernfalls müsste die Hindenburgstraße in zwei Richtungen freigegeben werden. In der Fürst-Johann-Moritz-Straße müsse Verkehr zweispurig möglich sein, so Wied: nicht nur für Müllfahrzeuge, sondern auch für Mitarbeiter der Knappschaft, deren Parkplätze erhalten bleiben sollen. Alle anderen Stellplätze werden wohl verschwinden.
Campus Stadt
Die Bereiche Vordere Friedrichstraße und Häutebachweg/Löhrtor flankieren den Campus Unteres Schloss und sollen der Universität die Verlagerung zweier weiterer Fakultäten in die Stadt ermöglichen. Die Aufstellung des Bebauungsplans sei nur ein erster Schritt, betont die Verwaltung, wie das Areal genutzt werden könnte, sei nur in groben Zügen von der Uni skizziert worden, weitergehende Planung gebe es noch nicht. „Es war immer Wunsch der Politik, dass die Uni noch mehr in die Stadt kommt“, bekräftigte Vorsitzende Bärbel Gelling (Grüne). Man werde diesen Prozess gerne weiter unterstützen. Sie erinnerte daran, dass es wichtig sei, die Weiss freizulegen.
Herrengarten
Die Fördermittel sind bewilligt. Die Stadt hat das Areal bereits gekauft, bis zum Abriss – ebenfalls mit Landesmitteln ausgestattet – nutzt die Uni die Räume. Eine weitere Tranche kann die Stadt für die Durchführung des Wettbewerbs ausgeben, die schließlich in der Herstellung der Freifläche gipfelt. Fünf Büros sind gesetzt, zehn weitere Bewerbungen werden ausgelost. Die Bewerbungsphase läuft, der Sieger soll Ende des Jahres feststehen. Der Jury gehören Fachleute ebenso an wie sachkundige Persönlichkeiten, sie entscheiden über den besten Beitrag. „Ökologische Qualität als Bewertungskriterium fehlt“, bemerkte Bärbel Gelling.
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