Es gibt die unterschiedlichsten Möglichkeiten, die Campus der Uni Siegen zu erreichen, manche sind anstrengend, andere nur lästig.

Nicht viele haben das Glück, direkt am Campus zu wohnen und noch mit der Zahnbürste im Mund und dem linken Bein im Pyjama quasi schon im Seminar zu sitzen. Die Alternativen sind vielfältig – dank des ausgebauten Nahverkehrs ist jeder Campus innerhalb weniger Minuten mit den UX-Linien zu erreichen. Wer weiter weg wohnt, muss den Zug nehmen und ab und an Däumen drücken, dass dieser auch pünktlich ist (im Winter nicht immer selbstverständlich). Für alle, die beim Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel zu kurz gekommen sind, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder betätigt man sich sportlich und schwingt sich auf den Drahtesel oder wählt die weniger umweltfreundliche Variante – das Auto. So oder so, irgendwie schafft man es immer, noch mehr oder weniger pünktlich zum Vorlesungsbeginn anzukommen oder zumindest dem Bus-, Zug-, oder Autofahrer die Schuld zu geben, der mal wieder zu schnell/langsam/unvorsichtig gefahren ist. Welche Varianten der Beförderungs wir von der CampusWP bevorzugen, lest ihr hier.
Übrigens: Unter die Texte hat sich eine fiktive Möglichkeit geschlichen!

Busfahren ist manchmal ganz schön nervig – es ist stickig, die Leute stinken und es dauert dreimal so lang, wie man für die Strecke normalerweise brauchen würde. Wenn ich Pech habe, darf ich die ganze Fahrt über stehen und mir das Geschrei von Babies oder die manchmal doch recht fragwürdigen geistigen Ergüsse meiner Mitfahrer anhören. Gerade im Sommer ist das Sardinengruppenkuscheln in den Unibussen auch nicht meine Lieblingsbeschäftigung, auch wenn Zeit fürs Lesen und Musikhören bleibt.

Ich nehme regelmäßig die Seilbahn ab Weidenau, die mich immer zuverlässig und pünktlich zur Uni bringt. Dabei schätze ich es sehr, mit kommunikativen Kommilitonen eine Gondel zu teilen, da man so neue Bekanntschaften machen kann. Außerdem vermittelt die Bahn im Sommer Urlaubsfeeling.

Das Auto ist meine bevorzugte Methode, um frühmorgens zuverlässig zur Uni zu kommen. Sagte ich zvuerlässig? Naja, wenn man von den Berufsverkehrstaus und absolut dreisten Menschen einmal absieht, die Blinker für überflüssig und Hupen für lebenswichtig halten. Immerhin hat die Uni inzwischen am AR-Campus für ausreichend viele Parkplätze gesorgt.

Wenn man mit dem Fahrrad den Uni-Berg hochfährt, wirken drei Naturkräfte auf einen ein, die dafür sorgen, dass man möglichst schnell wieder rückwärts hinunterkullert. Mit starkem Willen und etwas Anstrengung schafft man es aber, diese Kräfte zu überwinden. Der Vorteil: Das Tages-Workout ist schon erledigt. Es kann passieren, dass der Englisch-Dozent auf dem Renn- oder die Seniorin mit Einkaufstüte auf dem E-Rad an dir vorbeisaust und dir ein „Gleich geschafft!“ hinterher wirft. Dankeschön! Ein Naturgesetz ist aber immer auf der Seite von uns Radlern: Wo es bergauf geht, geht es auch wieder bergab

Zugfahren kann Fluch und Segen zugleich sein – die Zeit, die man im Zug verbringt, ist meist zu lang, jedoch werden viele Hausarbeiten dort fertiggestellt. Eines meiner schönsten Erlebnisse verdanke ich ein einem Lokführer, der um acht Uhr morgens auf der Strecke von Köln nach Siegen verkündete: „Liebe Leute, es ist Zeit wach zu werden und das Leben zu nutzen – verschwenden Sie Ihre Zeit nicht, lernen Sie sich kennen, Sie schweigen mir alle viel zu viel!“

Zu Fuß vom Weidenauer Zentrum zur Uni zu laufen, bietet sich gerade bei schönem Wetter eigentlich an. Wenn man den Haardter Berg, bezwungen hat, darf man sich schon fast Bergsteiger nennen – und beim nächsten Mal ist es schon gar nicht mehr so schlimm. Ich entdecke gerade im Sommer immer wieder neue Details, die mir zuvor nicht aufgefallen sind.

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