Hilchenbach. . 44 Leit- und Startprojekte verzeichnet das Entwicklungskonzept. Dazu gibt es 142 weitere Ideen. Warum es an den Fördermitteln scheitern könnte.
44 Leit- und Startprojekte, 142 weitere Projektideen: „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“, findet Michael Stötzel (SPD), Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses. Dr. Jürgen Schewe stellte dem Gremium jetzt die Endfassung des „Integrierten Kommunalen Entwicklungskonzepts“ (IKEK) vor.
Eine Förderung der einzelnen Vorhaben sei „absolut immer noch denkbar“, betonte der Planer aus Breckerfeld, der gemeinsam mit Nicolai Sieber (AG Stadt, Kassel) in Rundgängen und Workshops gemeinsam mit den Bewohnern der jeweiligen Ortsteile Bestandsaufnahme gemacht und Entwicklungsmöglichkeiten ausgearbeitet hatte. Dazwischen gekommen war der Regierungswechsel in Düsseldorf: Dort ist das IKEK nun nicht mehr Generalschlüssel für die Kasse mit Fördergeldern.
Konzepte für Stadtmitte und Hammerwerk
Mit verabschiedet hat der Stadtentwicklungsausschuss auch städtebauliche Konzepte (ISEK) für die Stadtmitte einschließlich des Gerberparks sowie für das Gewerbegebiet mit dem ehemaligen Hammerwerk Vorlaender in Allenbach — ob und wofür Fördermittel fließen, ist noch ungewiss.
Dr. Schewe machte auf die inzwischen bekannten neuen Förderrichtlinien für die Dorferneuerung aufmerksam: „Vieles aus dem IKEK passt da sehr gut rein.“ Erstmalig gebe es sogar auch Fördermittel für den Abriss von Häusern, wenn an deren Stelle eine neue Bebauung oder eine Grünanlage trete. Mit 65 Prozent der Kosten werden kommunale Vorhaben mit Investitionen bis zu 250 000 Euro bezuschusst. Privatleute können bis zu 35 Prozent auf maximal 50 000 Euro beantragen, erstmals auch für die Gestaltung von Hof-, Garten- und Grünflächen — Voraussetzung: Das Grundstück liegt im historischen Dorfgebiet. Angrenzungskarten wurden für jeden Ortsteil erarbeitet. Schließlich: das „Heimat“-Förderprogramm für kleine und auch große bürgerschaftliche Vorhaben.
Grüne: „Großes Ärgernis“
Dr. Peter Neuhaus (Grüne) nannte es dennoch ein „großes Ärgernis“, dass das IKEK noch während der Erarbeitungsphase seine Bedeutung eingebüßt habe. Anders als zu Beginn des Prozesses sei die Förderung nun „völlig ungewiss“. Dr. Neuhaus spielte auf die intensive Bürgerbeteiligung für das Konzept „Hilchenbach und seine Dörfer“ im Rahmen der Regionale 2013 an, bei der vor allem der Kulturelle Marktplatz Dahlbruch entstand. Und auf die nach ähnlichem Muster erarbeitete Bewerbung als Leader-Region — das „4+ Quartett mit Weitblick“ (Hilchenbach, Netphen, Kreuztal, Kirchhundem, Siegen) gehörte 2015 zu den wenigen Verlierern der Ausschreibung, Nun werde „erneut mit hoher Motivation ein bürgerschaftlicher Prozess angetrieben, der sich am Ende als Wünschdirwas herausstellt“. Für künftige Beteiligungsprojekte wäre das „fatal“.
Baudezernent Michael Kleber sagte, wo es losgehen könnte: Mit der Neugestaltung des neuen Standorts für die Papier- und Glascontainer in Helberhausen: „Da wollen wir die Helberhausener einbeziehen.“
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