Siegen. . 64 Obdachlosen bietet die Stadt Siegen derzeit eine Unterkunft an, 25 davon im Hotel Acon (Stand Mittwoch). Insgesamt sind die Betroffenen in 10 bis 15 Beherbergungsbetrieben untergebracht. Das berichtete Dezernent André Schmidt auf eine Anfrage der Grünen im Sozialausschuss. Die Zahlen steigen: 2017 waren es 204 Unterbringungen und 23 118 Übernachtungen – 2016 waren es noch 95 Unterbringungen und 11 466 Übernachtungen.

64 Obdachlosen bietet die Stadt Siegen derzeit eine Unterkunft an, 25 davon im Hotel Acon (Stand Mittwoch). Insgesamt sind die Betroffenen in 10 bis 15 Beherbergungsbetrieben untergebracht. Das berichtete Dezernent André Schmidt auf eine Anfrage der Grünen im Sozialausschuss. Die Zahlen steigen: 2017 waren es 204 Unterbringungen und 23 118 Übernachtungen – 2016 waren es noch 95 Unterbringungen und 11 466 Übernachtungen.

Viele drogenabhängig

Die Gründe seien vielfältig, Betroffene seien häufig psychisch krank oder drogenabhängig. „Immer mehr Personen müssen bei Entlassung aus Krankenhäusern, Haftanstalten, Psychiatrien oder auch betreuten Wohnformen der Jugendhilfe und anderen sozialen Einrichtungen von der Fachstelle für Wohnungsnotfälle versorgt werden“, so die Verwaltung. Betriebe wie das Hotel Acon sind kein Ersatz für das geschlossene Übernachtungshaus, betonte Schmidt. Die Diakonie hatte dort Männern für die Nacht ein Dach über dem Kopf zur Verfügung gestellt und sie sich danach weitgehend selbst überlassen. Lediglich 13 Prozent der Obdachlosen hatten zuletzt am Sieghütter Hauptweg übernachtet.

„Keine soziale Einrichtung“

Die Fachstelle für Wohnungsnotfälle vermittelt heute Obdachlosen auf Wunsch ein Zimmer in Beherbergungsbetrieben, die bereit seien, die teils schwierige Klientel aufzunehmen, so Schmidt. Ansonsten gebe es – außer, dass die Stadt die Rechnung bezahlt – keinen Unterschied zu anderen Hotels: Wer dort wohnt, kann die Unterkunft Tag und Nacht nutzen, das Hotel Acon etwa hat nachts und am Wochenende einen Bereitschaftsdienst. Die Mitarbeiter seien Fachkräfte des Hotel- und Gaststättengewerbes, es gebe keine Betreuung oder Tagesstruktur – es sei eben ein Hotel. Entsprechend könne das Hotel auch nicht besichtigt werden, so Schmidt auf eine Nachfrage Christiane Lukes (Grüne) – „das ist keine soziale Einrichtung.“