Siegen. . Straßen NRW stellt Kreisel in nur einer Woche fertig. Verkehr zwischen A45, Eiserfeld und Siegen-Mitte fließt zwei Jahre lang über Provisorium.

In nur einer Woche haben die acht beteiligten Firmen den Kreisverkehr Rinsenau fertiggestellt: Hierher wird der Verkehr zwischen A45 und Siegen-Mitte umgeleitet, wenn ab Juli die HTS-Rampe auf der Eintracht wegen Sanierungsmaßnahmen für rund zwei Jahre gesperrt wird.

Der Kreisel

„Wir haben den Kreisverkehr nicht gebaut, um ihn später wieder zurückzubauen“, sagt Eberhard Zimmerschied, Abteilungsleiter Betrieb und Verkehr der Regionalniederlassung des Landesbetriebs Straßen NRW. Zwar ist der Kreisel ein Provisorium – aber ihn in konventioneller Bauweise zu errichten, hätte mehrere Monate Bauzeit in Anspruch genommen. „Es war ja schon in dieser einen Woche schwierig“, sagt Zimmerschied – der Zubringer zur Autobahn war komplett gesperrt: Die Ampelanlage und diverse Mittelinseln wurden entfernt, der Straßenaufbau vollständig erneuert und eine Fußgängerüberführung geschaffen.

Die Umleitungsstrecke.
Die Umleitungsstrecke. © Anna Tillenburg

Trotz „Leichtbauweise“ – Baken und Gleitwände sind nicht fest verankert – sei der Kreisel leistungsfähig. Das muss er auch sein, denn er muss zusätzlich den Verkehr aufnehmen, der sonst über die Koblenzer Straße und Eintracht-Rampe zwischen Siegen-Zentrum auf der einen und A45, Eiserfeld und angrenzenden Stadtteilen, dem südlichen Siegerland und dem Kreis Altenkirchen abgewickelt wird. So leitet ein Rechtsabbieger-Bypass mit 150 Meter langer Einfädelspur den Verkehr aus Richtung Autobahn auf die Eiserfelder Straße ab. Und die Ampelschaltung wurde so geändert, dass Autofahrer von der HTS aus Richtung Eiserfeld schneller rechts abbiegen können. „So können sich viele Autos zügig auf den Zubringer einfädeln“, sagt Zimmerschied.

Und noch einen Vorteil hat das Provisorium: Muss ein Schwertransport durch, sind die Bauteile im Zweifel schnell entfernt.

Die Rampe

Ertüchtigung: Zuerst ist die Notverstärkung des 500 Meter langen Bauwerks an der Reihe: Der nur 1,60 Meter hohe Hohlkasten ist schwer zugänglich, unter anderem werden die Fahrbahnübergänge verstärkt. Brückenbauwerke müssen große Kräfte aufnehmen, wenn Fahrzeuge, vor allem Lastwagen, darüber fahren, der Stahl aus den 1970er Jahren ist spröde geworden.

Straßen werden enger

Der Verkehr wird im Bereich Siegerlandhalle rechts an der Rampe vorbeigeleitet, die beiden Fahrspuren der Koblenzer Straße Richtung Eiserfeld werden zu einer verengt.

Auch auf der HTS Richtung Kreuztal bleibt in Höhe Eintracht wahrscheinlich nur ein Fahrstreifen übrig, aufgrund der komplexen Konstruktion der Rampe wird eine Fahrbahn für die Baustellenlogistik und für Materialanfahrten benötigt, so Eberhard Zimmerschied.


Sanierung: In einem zweiten Bauabschnitt erfolgt dann die eigentliche Stahl- und Betonsanierung. Die Arbeiten sind wetterabhängig, können nur bei trockener, relativ warmer Witterung durchgeführt werden – eine Winterpause lässt sich nicht vermeiden. Obwohl die Rampe teilweise über die Bahntrasse führt, werden keine Sperrpausen im Zugverkehr nötig: „Das sind zum Glück nur Kleinigkeiten, die wir nachts erledigen können, wenn ohnehin kein Zug fährt“, sagt Zimmerschied. Hätten für die Bauarbeiten Sperrpausen bei der Bahn beantragt werden müssen, würde die Rampensanierung noch länger dauern als zwei Jahre.

Die Sanierungskosten schätzt der Landesbetrieb auf rund 5 Millionen Euro.

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