Freudenberg. . Das Wegenetz soll komplett überarbeitet werden. Warum die Experten zukünftig mehr auf Qualität als auf Quantität der Wanderrouten setzen wollen.
Wanderwege dienen der Naherholung und treiben die touristische Entwicklung voran. Diese Einschätzung teilen die Arbeitsgemeinschaft Freudenberger Heimatvereine (ARGE) und Cindy Peplinski, die neue Tourismusmanagerin im Flecker Rathaus. Dass es bei den Wegen mehr auf Qualität als auf Quantität ankommt, darüber waren sich Stadt wie Vereine bei der ARGE-Jahrestagung einig. „Weniger ist insofern mehr“, sagte Vorsitzender Bernd Brandemann.
Bislang summieren sich die örtlichen 28 Wanderwege auf eine Gesamtstrecke von gut 160 Kilometern – ohne die überörtlichen Angebote wie beispielsweise den Jakobs- oder Elisabethweg. „Heute bevorzugen die Wanderer Rundwege von zumeist zehn Kilometern, die ein abwechslungsreiches Naturerlebnis bieten“, so Cindy Peplinski. Für die Neuausrichtung ist sie mit vielen Partnern unterwegs, gute Gespräche gebe es mit dem Sauerländischen Gebirgsverein (SGV).
Begeistert zeigte sich Peplinski über die positive Resonanz bei der Suche nach Wanderpaten. Diese wollen sie dabei unterstützen, eine finale Auswahl der qualitativen Wanderwege zu treffen, die demnächst mit einer neuen Wanderkarte vermarktet werden sollen. Eine Abstimmung werde es aber mit Rheinland-Pfalz geben, denn in Niederfischbach gebe es mit dem Giebelwald grenzübergreifend attraktive Strecken, die mit aufgenommen werden sollten.
Neue Homepage geschaffen
Schon bald werde die Tourismus-Werbung durch eine neue Homepage mit „Freudenberg WIRKT“ deutlich aufgewertet. Das Thema Wandern habe für die Heimatvereine eine lange Tradition. Sie sorgten nicht nur seit Jahrzehnten für die Möblierung der Wanderwege mit Sitzbänken, sondern böten vielfach in ihren Jahresprogrammen gemeinsame Wanderungen an. Mit 8,20 Metern durchgehender Sitzfläche wird die längste Freudenberger Bank in Kürze in Bühl aufgestellt, versprach Peplinski.
Wandern sei eine mit Naturerleben verbundene Sport- und Erholungsart und damit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Bundesweit, so der Hinweis von Peplinski auf neue Daten, würden 40 Millionen Menschen wandern und in diesem Zusammenhang für Gastronomie, Unterkünfte oder Ausrüstung etwa 7,5 Mrd. Euro ausgeben. Es gebe also außer den gesundheitlichen Effekten einen weiteren guten Grund, das große naturräumliche Potential von Freudenberg für mehr Tourismus zu nutzen.
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