Siegen. . Zum 17. Mal wird „Der Goldene Monaco“ im festlichen Rahmen in der Siegerlandhalle verliehen. Eine Fachjury zeichnet Projekte von Studenten aus.

Beim „Goldenen Monaco“ gewinnt unter anderem eine Reportage über die Großstadt bei Nacht. „Wir feiern Filmemachen“, hatte das Team des Bereichs Medienwissenschaft der Uni Siegen angekündigt. Und die Gala in der Siegerlandhalle hält dieses Versprechen.

Die Gäste

Eine perfekt gestaltete Bühne lässt vom ersten Blick an ein „Cannes-Feeling“ entstehen. Glamourös auch das Publikum: Viele der jungen Studentinnen hatten sich in Abendrobe gehüllt — einige haben vielleicht ihr Abiturballkleid aus dem Kleiderschrank geholt. Die Farbe Rot dominiert und manche High Heels lassen beim Betrachter die besorgte Frage aufkommen, ob man damit auch gehen kann. Da mitzuhalten ist für die Männergruppen im Saal nicht ganz leicht.

Die Jury

Doch im Mittelpunkt des über dreistündigen Festes stehen die Filme, die von Teams des Fachbereichs Medienwissenschaft im Laufe eines Jahres gedreht worden sind. Die eingereichten Werke in vier Kategorien wurden im Vorfeld von einer Fachjury, bestehend aus den Film- und Medienexperten Markus Hansen, Dina Marquard, Benni Bauerdick und Christian Neuhaus, bewertet und die Siegerfilme auf der großen Saal-Leinwand präsentiert.

Die Gewinner

Beste Reportage: „Querstreifen ‘Bei Nacht’“

Ein Film über das Leben bei Nacht in einer Großstadt: Bilder von Obdachlosen, ihren Helfern, einem Graffiti-Sprayer und auch einer Escort-Dame geben einen beeindruckenden Einblick in die Gefühlswelt der Protagonisten, vor allem aber in ihre Einsamkeit.


Bestes Musikvideo: „Stephen – Crossfire“

Ein rasanter Boxerfilm mit vielen Nahaufnahmen, die an Robert De Niros „Wie ein wilder Stier“ erinnern, perfekt mit Musik unterlegt. Aufgenommen im Weidenauer „Vortex“.


Beste Idee: „HILFE“

Das Thema Missbrauch passt (allzu) gut in die aktuelle MeToo-Diskussion. Hat aber nichts Klischeehaftes, sondern geht durch die authentischen Sätze der befragten Frauen unter die Haut. Da wird es im Saal ganz still.


Bester Kurzfilm: „Cache Rien“

Fast voyeuristische Einblicke in frauenspezifische Themen und Probleme von Tampons über Beinrasur bis zum vom Paketdienst diskret gelieferten Sexspielzeugen. Lustige, manchmal auch eklige Szenen, rasant kombiniert.


Publikumspreis: „Duo Piti“

Einmal darf auch das Publikum abstimmen. Drei Filme werden in voller Länge gezeigt. Die Zuschauer entscheiden sich für einen virtuos-artistisch getanzten Plot, gedreht in einer S-Bahn, in dem sich zwei junge Männer um ein Bündel Geld streiten.

Der Verlierer

Ein Film schafft es nicht aufs Siegerpodest: Der Einzige, der in die Kategorie „Langzeitbeobachtung“ gepasst hätte. Doch die gibt es nicht. Ein Film über die Fußballmannschaft Atlas Delmenhorst, den Niedergang des ehemals stolzen Vereins, den wundersamen Wiederaufstieg und die Fankultur wahrer Fußballfreunde.

Das Programm

Der belgische Singer-Songwriter Jo Laureys überzeugt mit seiner ruhigen, entspannten Stimme. Der Auftritt der Siegener „Dancecrew“ mit ihrem Hip-Hop-Feuerwerk und Quichotte, dem ehemaligen Lehrer und inzwischen Rapper, Slam-Poet und Sänger hätten alleine schon das Potential zu einem sehr unterhaltsamen Abend gehabt.

Die drei Modaratoren führen das Publikum durch den Abend. Mit einer Live-Schaltungen in die Außenbereiche wurde das Programm abgerundet.