Siegen. . Für den Siegener Friedhofswald sollen zusätzliche Parkplätze in der Schützenstraße entstehen – um die Straße „An den Drei Pfosten“ zu entlasten.
Ein neuer Parkplatz am Friedhofswald in der Hermelsbach soll die Anwohner „An den Drei Pfosten“ entlasten. Obwohl diese Straße nämlich eigentlich nicht die offizielle Zufahrt zum Gelände ist, läuft ein großer Teil des Verkehrs dort entlang. Grund ist ein Wanderparkplatz, der gegenüber dem eigentlich für den Friedhofswald vorgesehenen Parkplatz in der Schützenstraße barrierefreien Zugang zum Areal ermöglicht. Der Bauausschuss gab nun das Okay für die Einrichtung eines weiteren Parkplatzes mit 30 Stellflächen an der Schützenstraße, der ähnlich komfortable Bedingungen bietet.
Die räumliche Situation
Der ursprünglichen Planung nach sollte die Zufahrt zum Friedhofswald oberhalb des Hermelsbacher Friedhofs über die Schützenstraße erfolgen. Dort sind ausreichend Parkplätze angelegt, allerdings ist von dort aus noch zu Fuß ein kurzes Steilstück zu überwinden. Anders vom Wanderparkplatz am Ende der „Drei Pfosten“: Diesen empfiehlt die Stadt deshalb auch ausdrücklich auf ihrer Homepage – allerdings „Gehbehinderten und Rollstuhlfahrern“.
Das Konfliktpotenzial
Der Wanderparkplatz erfreut sich bei den Besuchern des Friedhofswalds auch unabhängig eventueller Beeinträchtigungen der persönlichen Mobilität so großer Beliebtheit, dass die Anwohner der „Drei Pfosten“ sich seit Jahren massiv durch den Verkehr gestört fühlen. Vor allem äußern sie Sicherheitsbedenken, da es in der Straße Engstellen gebe – und je mehr Autos dort entlangführen, um so häufiger komme es zu riskanten Situationen.
Die Vorgeschichte
500 Bestattungen pro Jahr
Die Nachfrage nach Bestattungen im Friedhofswald ist seit dessen Eröffnung im Jahr 2007 deutlich gestiegen. Im ersten Jahr waren es 140. Mittlerweile sind es nach Angaben der Verwaltung jährlich 500. Und prognostiziert waren im Vorfeld rund 30 pro Jahr.
Der Friedhofswald wird deshalb erweitert: um etwa 4800 Quadratmeter in Richtung der Trupbacher Heide.
Die Politik befasste sich schon 2016 intensiver mit dem Problem. Die Anwohner hatten angeregt, die Straße vor dem Wanderparkplatz zu schließen und so zur Sackgasse zu machen. Die Arbeitskommission des Verkehrsausschusses konnte sich damit aber nicht anfreunden, die Idee wurde abgelehnt. Daraufhin kamen die Anwohner mit einem Alternativ-Vorschlag: Dem Bau eines zusätzlichen Parkplatzes am Ende der Schützenstraße, der ähnlich attraktiv wie der Wanderparkplatz „An den Drei Pfosten“ ist.
Die Lösung
Dieses Vorhaben soll nun umgesetzt werden. Für den neuen Parkplatz müssten allerdings rund 30 Bäume weichen. „So viel Wald kaputt zu machen, schien uns bei erster Lesung nicht gerechtfertigt“, sagte Ansgar Cziba (Grüne) und beantragte, die Entscheidung zu verschieben, um die Gegebenheiten vor Ort erst noch einmal in Augenschein nehmen zu können. Die Ausschussmehrheit lehnte diesen Antrag allerdings mit Verweis auf die bekannte Vorgeschichte ab. Nach Einschätzung der Verwaltung sei zeitnahes Handeln außerdem angeraten – denn da die Branche zur Zeit volle Auftragsbücher habe, sei es nicht gerade einfach, einen Tiefbauer zu bekommen, so dass jede Verzögerung den Baubeginn deutlich hinausschieben könne. Dem schloss sich der Ausschuss letztlich bei zwei Gegenstimmen (Grüne) und einer Enthaltung (FDP) an. Die Kosten für das Projekt sind mit 75 000 Euro angegeben.
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