Siegen. . Elektroautos sind nicht die einzige Option für umweltfreundliches Fahren. Welche Vorteile Erdgas-Fahrzeuge mit sich bringen.
Autofahrer, die umweltfreundlich durch Siegen fahren möchten, sollten nicht nur Fahrzeuge mit Elektroantrieben in Erwägung ziehen. Die Energieexperten der Siegener Versorgungsbetriebe (SVB) sehen auch in Erdgasmodellen eine zukunftsfähige Alternative zu Benzin- und Dieselfahrzeugen. „Im Moment ist so viel von E-Mobilität die Rede, dass das Erdgasauto gern vergessen wird“, sagt SVB-Vertriebsleiter Peter Weil. „Dabei hat diese Antriebsart durchaus Vorteile gegenüber Stromfahrzeugen.“
So sind vor allem diejenigen, die weite Strecken fahren, mit einem Erdgasauto oft besser beraten. Während ein E-Fahrzeug pro Ladung im Schnitt etwa 200 Kilometer weit kommt, haben Erdgasautos je nach Modell eine Reichweite von 300 bis 400 Kilometern. Gleichzeitig ist der Tankvorgang – im Gegensatz zu den Ladezeiten der Elektrofahrzeuge – ähnlich schnell erledigt wie das gewohnte Tanken von Benzin oder Diesel. Auch die Verbrauchskosten sind im Verhältnis günstig: eine Tankfüllung eines Mittelklasse-Autos schlägt mit gerade einmal rund 15 bis 20 Euro zu Buche. Ein weiterer Pluspunkt: Die Anschaffungskosten von Erdgasautos liegen nur noch minimal über den Preisen herkömmlicher Fahrzeuge. Durch den niedrigen CO2-Ausstoß sind die KfZ-Steuersätze ohnehin unter denen der herkömmlichen Antriebe. Zudem sind Erdgasfahrzeuge bis zum Jahr 2024 zusätzlich steuerlich begünstigt.
Knackpunkt: Unbekanntheit
Trotzdem entscheiden sich bisher noch relativ wenige Siegener für Erdgasautos. „Ein Grund dafür ist sicherlich, dass vielen Autofahrern diese Alternative schlichtweg gar nicht bekannt ist“, sagt Peter Weil. „Dabei bieten die Hersteller bereits eine große Auswahl. Das Angebot wächst stetig weiter.“
Siegens Autofahrer müssen sich zudem keine Sorgen um die Verfügbarkeit machen. SVB-Geschäftsführer Alfred Richter hat sich erst kürzlich für die Aufrechterhaltung der SVB-Erdgastankstelle in der Morleystraße ausgesprochen: „Wir glauben, dass die Zukunft der Mobilität nicht mehr nur von einer Antriebsart beherrscht werden wird. Es ist eine individuelle Frage, welches Auto für welchen Zweck das Richtige ist“, so Richter. Klar sei, dass die Mobilität umweltfreundlicher werden müsse.
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