Siegen. . Stadt arbeitet an Voraussetzungen, um für Erweiterung des Siegerlandmuseums in Bunkern an der Burgstraße Fördermittel zu erhalten.

Für die Erweiterung des Siegerlandmuseums in den beiden Hochbunkern an der Burgstraße möchte die Stadt Siegen noch in diesem Jahr den Förderantrag stellen. Die Verwaltung arbeitet daran, die Voraussetzungen dafür zu schaffen. Die Vorlage soll nach der Sommerpause in die politischen Gremien gehen.

Was für Voraussetzungen braucht es denn?

Wesentlich ist die Einarbeitung des Projekts in das so genannte Integrierte Handlungskonzept (Ihako), wie Katharina Benda, Mitarbeiterin der Abteilung Stadtentwicklung und Projektleiterin für das Programm „Rund um den Siegberg“, erläutert. „Das Integrierte Handlungskonzept ist Grundlage der Förderung“, sagt Benda. In dem Konzept sind Ziele und Ideen für die langfristige Entwicklung der Stadt sowie Maßnahmen zur Verwirklichung zusammengefasst. Einzelne Projekte erscheinen damit nicht isoliert, sondern sind in einen größeren Kontext und eine langfristige Strategie eingeordnet und bezüglich ihrer Sinnhaftigkeit bewertet. Auch beim Blick von außen – also etwa auf Bundes- oder Landesebene – ist damit schnell ersichtlich, wieso sich eine Kommune gerade von einem bestimmten Vorhaben einen nachhaltigen und breiten Nutzen verspricht.

1000 Quadratmeter Fläche zusätzlich

Die Bunker würden dem Museum etwa 1000 Quadratmeter Fläche zusätzlich bringen.

Ins vordere Gebäude soll nach ersten Überlegungen der Sonderausstellungsbereich einziehen. Mit mindestens 300 Quadratmetern wäre er doppelt so groß wie der dafür im Schloss zur Verfügung stehende Raum. Außerdem böten die Bunker unter anderem Platz für die Stadtgeschichte und Seminarräume.

Warum ist das Bunkerprojekt nicht schon Teil des Konzepts?

Die Integrierten Handlungskonzepte erfordern aufgrund der Komplexität Aufwand und Vorlauf. Wenn sich aktuell eine veränderte Situation ergibt, muss diese nachträglich eingebaut werden. Im Jahr 2010 wurde das Ihako für die Innenstadt erstellt und beschlossen, „damals mit Schwerpunkt auf den neuen Ufern“, sagt Benda. In der Fortschreibung 2014/15 dann „wurde der Fokus mehr auf die Oberstadt gelegt“. In diesen Kontext passt die Erweiterung des Siegerlandmuseums. Außerdem wird durch den Bau eines neuen Zentralbads in Weidenau im Programm „Rund um den Siegberg“ Budget frei: Die Sanierung des Löhrtorhallenbads, die ursprünglich für rund 3,4 Millionen Euro auf der Liste stand, entfällt nämlich.

Wie gut stehen die Chancen auf Fördermittel?

In einem ersten Gespräch mit dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen Anfang des Jahres habe Düsseldorf für die Verschiebung „Bereitschaft signalisiert“, sagt Benda. Nun sei, um den Antrag stellen zu können, noch die Zustimmung des Rats zum veränderten Ihako erforderlich. Dafür sind die Aussichten gut: Denn es war der Rat, der im nicht öffentlichen Teil seiner Dezembersitzung dafür votiert hatte, dass die Stadt die beiden Bunker kaufen und herrichten lassen soll.

Wieso zieht eine Museumserweiterung in Bunker ein?

Der Erweiterungsbedarf des Siegerlandmuseums ist seit Jahren ein Thema. In dem historischen Gebäude allerdings sind die Umbaumöglichkeiten ausgereizt, Barrierefreiheit lässt sich ohnehin nur sehr begrenzt realisieren – und Neubauten im Park oder Anbauten ans Schloss sind an dem denkmalgeschützten Gebäude äußerst diffizil. Außerdem würde dafür Fläche des Parks beansprucht, was nicht mit dem Grünflächenkonzept der Stadt in Einklang stünde: Dessen Devise ist nämlich, mehr Grünanlagen zu schaffen und bestehende Areale nach Möglichkeit nicht zu verkleinern. Die beiden leerstehenden Bunker im Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) allerdings befinden sich in unmittelbarer Nähe des Schlosses und bieten nach Einschätzung der Verwaltung gute Voraussetzungen für eine Erweiterung.

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