Wilnsdorf. . Nach Umbau der Eremitage: Hospiz startet den Betrieb und bietet acht Plätze. Ab Sommer soll ein geistliches Zentrum das Angebot komplettieren.
Das Marien Hospiz Louise von Marillac ist fertiggestellt und startet mit dem Betrieb am Standort der Eremitage. „Die neue Einrichtung vor den Toren Siegens wird den Bedürfnisse seiner Gäste in vollem Umfang gerecht“, so Hans-Jürgen Winkelmann, Hauptgeschäftsführer der St. Marien-Krankenhaus Siegen gem. GmbH anlässlich der Eröffnung. Alle Dienste des Krankenhauses und anderer karitativer Organisationen können dort genutzt werden.
Die Eremitage war lange Zeit Heimat des Klarissen-Ordens. Als die letzten Schwestern das Kloster verlassen hatten, stellte sich der Siegener St.-Marien-Kirchengemeinde die Frage nach dem Fortbestand. Das Krankenhaus übernahm die Klosteranlage und hat sie umgebaut und modernisiert. „Es musste einiges getan werden, um das Gebäude als Hospiz nutzen und moderne Standards erfüllen zu können“, so Winkelmann. Das Innere des Klosters sei „sehr kärglich“ gewesen.
Versorgung durch Fachkräfte
Das stationäre Hospiz verfügt über acht Plätze. Neben den Zimmern und Funktionsräumen gibt es auch Gästezimmer für Angehörige und einen Abschiedsraum. Die pflegerische Versorgung erfolgt durch ausgebildete Pflegefachkräfte auf der Grundlage des Leitbilds „Mehr für Menschen“. 20 Mitarbeiter sind hier neben der Einrichtungsleiterin Juliane Schneider beschäftigt. Außerdem sorgen Hausärzte, Palliativmediziner und Schmerztherapeuten für die professionelle Versorgung.
„Die Gäste profitieren von der Nähe zur Natur und können den Alltag in einem schönen und ruhigen Umfeld verbringen“, sagt Hubert Berschauer, Prokurist und Personalleiter beim St. Marien-Krankenhaus . „Dazu wurde die Klosteranlage behindertengerecht auf den neuesten Stand gebracht.“ Barrierefreiheit sei wichtig.
Spezielles Seelsorgekonzept
Elementar wichtig für die Arbeit im Hospiz sei die Begleitung der Gäste und ihrer Angehörigen. Hierfür wurde vom Erzbistum Paderborn ein spezielles Seelsorgekonzept entwickelt, das auch die Zusammenarbeit mit anderen Konfessionen mit einbezieht. Die psychosoziale Begleitung erfolgt durch Mitarbeiter des Krankenhauses. Aber auch ehrenamtliche Helfer sind in das Konzept einbezogen.
Finanziert wird die Einrichtung zu einem großen Teil über Spendengelder. „Da ein stationäres Hospiz unter den jetzigen gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht kostendeckend errichtet und betrieben werden kann, müssen sowohl die Investitionskosten als auch die Betriebskosten mit einem gesicherten großen Spendenaufkommen gedeckt werden“, macht Hubert Berschauer deutlich. Für die Finanzierung spielen neben den Zuschüssen von überregionalen kirchlichen und sonstige Organisationen jene von der Katholischen Sozialstiftung Siegen-Wittgenstein als regionale Organisation eine wichtige Rolle.
Privatpersonen, heimische Firmen und Institutionen haben sich bereits für das Hospiz stark gemacht. „Und wir suchen in enger Abstimmung mit der Gemeinde Wilnsdorf und der Kirchengemeinde St. Marien, aber auch vielen weiteren heimischen Organisationen und Institutionen stetig nach weiteren Möglichkeiten, die Zukunftsfähigkeit der Einrichtung sicherzustellen“, sagt Winkelmann.
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