Niederschelden. . Die NRW-Stiftung steuert 150 000 Euro für die Errichtung eines Schutz- und Präsentationsbaus an der Ausgrabungsstätte Gerhardsseifen bei.

Die Finanzierung des Schutz- und Präsentationsbaus für die Ausgrabungsstätte ­Gerhardsseifen ist gesichert. Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung gibt dem Trägerverein Siegerländer Tal einen Zuschuss von 150 000 Euro zu dem 450 000-Euro-Projekt. Dies beschloss jetzt der Vorstand der Stiftung unter Vorsitz von Eckhard Uhlenberg, wie einer Mitteilung zu entnehmen ist. Uhlenberg, früherer Umweltminister und Landtagspräsident, wird die schriftliche Förderzusage persönlich bei einem Besuch in Siegen überreichen.

Drei Fundstätten in einer

„Eine tolle Sache“, sagt Friedrich Schmidt, Vorsitzender der Heimat- und Verschönerungsgruppe Niederschelden, die sich für Erhalt und Herrichtung der Ausgrabungsstätte einsetzt und sich mit diversen Heimatvereinen und weiteren Akteuren für das Projekt „Ein Siegerländer Tal“ zusammengetan hat. Vier Jahre Arbeit stecken in dem Vorhaben, das als Ausgrabungsstätte von europäischem Rang geltende Areal nicht nur zu erhalten, sondern für Besucher zugänglich und als außerschulischen Lernort nutzbar zu machen. „Es hat länger gedauert“, sagt Schmidt. „Dafür es nun aber auch sehr ausgereift.“

Im dritten Jahrhundert war das Gelände im Wald in Niederschelden nahe der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz ein wirtschaftlicher Hotspot. Die Archäologen, die von 2009 bis 2012 die Ausgrabungen im Dreiborntal vornahmen, fanden aber nicht nur einen keltischen Verhüttungsplatz aus der Eisenzeit. Eben deshalb ist diese Fundstätte so außergewöhnlich: Sie entdeckten auch eine Verhüttungswerkstatt aus dem 8. bis 10. Jahrhundert und einen Köhlerplatz aus dem 17. Jahrhundert.

Baubeginn im Frühjahr 2019

Der Zuschuss der NRW-Stiftung deckt ein Drittel der Kosten. Ausschlaggebend für diese Unterstützung, so Friedrich Schmidt, seien vor allem zwei Aspekte gewesen: das Engagement von Stadt Siegen und Kreis Siegen-Wittgenstein, die insgesamt jeweils 60 000 Euro beisteuern; und das breite und länderübergreifende Engagement. Auch der Bürgerverein Mudersbach und die Heimatverein Niederschel­derhütte und Brachbach sind – unter anderem – bei „Ein Siegerländer Tal“ mit von der Partie. Ziel ist es, historisch bedeutsame Stätten zu vernetzen und in Beziehung zu setzen. Die restlichen erforderlichen Mitteln kommen vom Bund, von Sponsoren und durch Eigenleistungen des Vereins.

Im laufenden Jahr sind nun vor allem noch formale und planerische Fragen zu klären. Im Frühjahr 2019 soll Baubeginn sein.

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