Siegen. . Mit 23 Ständen startet Anfang Mai das überarbeitete Konzept für den Wochenmarkt in der Siegener Oberstadt – regionale Produkte stehen im Fokus.

Mit 23 Ständen feiert der neue Mittwochsmarkt in der Oberstadt am 2. Mai Premiere. Der „Mittwochsmarkt unterm Krönchen“, so der Titel, setzt gemäß der von der Interessen- und Standortgemeinschaft (ISG) Oberstadt und der Gesellschaft für Stadtmarketing Siegen vorgelegten Konzeption auf regionale und Bio-Produkte. Und er ist in den Nachmittag verlegt: Statt wie bisher von 7 bis 13 Uhr läuft er künftig von 12 bis 18 Uhr.

Zahlen

Waren zuletzt mittwochs im Schnitt fünf bis zehn Händler mit von der Partie, werden es ab kommendem Mittwoch etwa dreimal so viele sein. Von den bisherigen bleiben sieben dabei, die übrigen kommen neu hinzu. „Wir haben seit Februar die Akquise betrieben“, sagt Astrid Schneider, Geschäftsführerin der GSS. „Ein enges Zeitfenster, aber wir wollten es zur neuen Saison schaffen.“ Intensive Überlegungen für den neuen Mittwochsmarkt hatten zwar vorher schon stattgefunden; aber um Nägel mit Köpfen machen zu können, war ein Ratsbeschluss erforderlich. Klar war, so Schneider: „Es soll auf jeden Fall ein grüner Markt bleiben – kein Trödel, keine Textilien.“ Unter der Vorgabe, auf regionale Produkte zu setzen, habe sich dann ein Suchraster für Händler ergeben.

Hintergründe

Historisches Rathaus und Markt in der Oberstadt
Historisches Rathaus und Markt in der Oberstadt © Hendrik Schulz

„Wir haben gesagt: Der Marktplatz ist der Marktplatz. Da gehört der Wochenmarkt hin, da soll er bleiben“, sagt Thiemo Brinkmann, Vorsitzender der ISG. Ganz so selbstverständlich, wie das klingt, sei das gar nicht gewesen. Schon vor drei Jahren seien Diskussionen aufgekommen, dass der mittwöchliche Markt am Rathaus aufgrund eines geringer werdenden Angebots an Zugkraft verliere; und mit der Fertigstellung der neuen Ufer seien auch Rufe laut geworden, das Geschehen in die Unterstadt zu verlagern. Doch bevor es soweit kommt, „sagten wir: Probieren wir ein neues Konzept aus!“, sagt Brinkmann. „Versuchen wir, neue Begeisterung zu wecken.“

Inhalte

© Florian Adam

Zusätzlich zum Verkaufsangebot spielen die Gastronomiestände eine wichtige Rolle: In der Mittagspause sollen die Besucher hier Snacks zu sich nehmen, nach Feierabend noch einen Kaffee trinken können. Außerdem gibt es eine Reihe von zusätzlichen Serviceleistungen: Über Parkmünzen können die Standbetreiber Kunden einen Teil der Parkgebühren für die umliegenden Parkhäuser (Ausnahme ist das Karstadtparkhaus) erstatten. Der Wochenmarkt wird in das System der Oberstadtgutscheine aufgenommen, Kunden können ihre Einkäufe mittwochs beim „Taschenservice“ im Haus Seel oder der Touristeninformation am Kornmarkt deponieren und am Ende ihres Stadtbummels wieder abholen. Die Händler der Oberstadt bieten ab sofort Marktgutscheine im Wert von je einem Euro an. Und mindestens ein Mal im Monat gibt es besondere Aktionen – zum Start am 2. Mai werden Blumengestecke verlost, am 9. Mai, kurz vor dem Muttertag, folgt dann „Fit-amine für Mutti“, wo besondere Geschenkideen im Vordergrund stehen. „Wir wollen den Wochenmarkt nicht zu einem Event mit Bühnen und Remmidemmi machen“, verspricht Astrid Schneider. Vielmehr gehe es um kleinere, überraschende Zusatzschmankerl.

Perspektiven

„Es ist ein Projekt, das in der Erprobung ist“, sagt die GSS-Geschäftsführerin. „Wir entwickeln das Konzept weiter.“ Andere Händler könnten hinzukommen – ein paar Standflächen ließen sich gerade am Kornmarkt noch nutzen. „Und wir haben die Händler ausdrücklich aufgefordert, uns Feedback zu geben und uns mitzuteilen, welche Erfahrungen sie mit dem Konzept machen.“ Auch Hinweise von Kunden „sind uns mehr als willkommen“. Mittel- bis langfristig soll der „Mittwochsmarkt unterm Krönchen“ eine feste Größe in der Oberstadt werden.

>> HINTERGRUND:

Der neue Mittwochsmarkt hat eine eigene Homepage. Dort gibt es alle Infos zum Angebot, zu Aktionen, Services und eine Übersicht der Geschäfte und Gastro-Betriebe im Umfeld.

Wegen der Verlegung des Marktgeschehens in den Nachmittag steht der Marktplatz künftig nicht mehr für „mittwochs in“ zur Verfügung. Die Veranstaltungsreihe bleibt trotzdem erhalten: Sie zieht auf den Schlossplatz um (wo sie auch in der Vergangenheit schon zeitweise angesiedelt war).