Deuz. . Das Projekt „Zeitpaten“ feiert seinen zehnten Geburtstag. 80 Familien im Siegerland profitieren von der geschenkten Zeit der Ehrenamtlichen.

Das Projekt „Zeitpaten“ des Bezirksverbands der Siegerländer Frauenhilfen feierte jetzt in der evangelischen Kirche Deuz seinen zehnten Geburtstag. Zeitpaten sind Frauen und Männer, die einem Kind aus einer anderen Familie verlässlich Zeit schenken. Dadurch werden die Eltern entlastet und das Kind zusätzlich gefördert.

Rund 80 Familien im Siegerland profitierten bisher von diesem Projekt. Einige Patenschaften bestehen von Anfang an bis heute. In dieser Zeit, so berichtete Erika Spreckelmeyer, die das Projekt im Vorstand verantwortet, wurde beispielsweise aus einer schüchternen Erstklässlerin eine selbstbewusste Konfirmandin, die ihr Taufbekenntnis abgelegt hat. Zeitpatin und Kind wuchsen in dieser Lebensphase zusammen, profitierten voneinander. „Ich könnte mir ein Leben ohne Dich nicht mehr vorstellen“, sagte eine Jugendliche im Gottesdienst. Von einer Patin war zu hören: „Die Summe der verbrachten Tage macht mich glücklich.“

Zwölf Kinder auf der Warteliste

In der gemeinsamen Zeit wird gespielt, erzählt, werden Hausaufgaben gemacht. Auch Ausflüge gehören zum Programm. „Mein Sohn ist an der Seele satt, wenn er abends von der Zeitpatin nach Hause kommt“, formulierte es eine Mutter. Eine Familie wünschte sich sehr, dass das Projekt weitergeht: „Wir haben noch mehr Kinder.“ „Mein Zeitpatenkind ist mir ans Herz gewachsen und gibt mir Glück. Ich habe mein Oma-Glück gefunden“, so eine Zeitpatin.

Zum Team der Zeitpaten gehören Erika Spreckelmeyer, Projektverantwortliche im Vorstand und die Vorsitzende des Bezirksverbands Erika Denker. Schirmherrin der Einrichtung des Bezirksverbands der Siegerländer Frauenhilfen ist die Unternehmerin Annette Hering. Die Supervision erfolgt durch Inge Buch. Marianne Müller koordiniert die zurzeit 42 Patenschaften. Dabei sind es nicht nur Frauen, die ihre Zeit und Lebenserfahrung Familien mit Kindern schenken.

Es werden noch Paten gesucht, weiß Marianne Müller. Etwa zwölf Kinder stehen auf der Warteliste.