Glasfaser: Breitbandausbau Siegen-Wittgenstein bis Mai 2019
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Siegen-Wittgenstein. . Telekom und Innogy TelNet beginnen im April mit dem Ausbau: Flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet, teilweise im Gigabit-Bereich.
98 Prozent der Haushalte im Kreis sollen in 14 Monaten mit schnellem Breitband-Internet versorgt sein. Der flächendeckende Ausbau beginnt bereits im April und soll im Mai 2019 fertig sein – als erster Kreis in NRW. Olpe hat zwar früher mit dem Ausbau begonnen, wird aber später fertig. Das haben Landrat Andreas Müller und die Netzbetreiber Innogy TelNet und Telekom, die sich im Vergabeverfahren durchgesetzt haben, gestern bekanntgegeben.
Breitbandausbau – Ist Ihr Haus dabei?
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10 619 Adressen im Kreis werden erstmals eine Downloadgeschwindigkeit von mindestens 50 Megabit pro Sekunde haben, 60 Prozent davon sogar 100 MBit und mehr. Sie alle haben derzeit weniger als 30.
13 Prozent dieser Adressen, 1327, können eine Glasfaserleitung bis ins Haus bekommen, die Datengeschwindigkeiten von 1000 Megabit pro Sekunde – 1 Gigabit – erreichen. „Alle Gewerbegebiete im Ausbaugebiet profitieren“, sagt Landrat Müller: 503 Adressen mit Unternehmensstandorten erhalten Gigabit-Technologie, zwölf Schulen, ein Krankenhaus, 812 Privathaushalte. Dafür sind, anders als beim „regulären“ Breitbandausbau, Arbeiten am Haus notwendig. Verwaltung und Telekommunikationsunternehmen informieren dazu, nach den Osterferien erhalten die Eigentümer Informationsschreiben. Niemand muss den schnellen Anschluss nehmen.
20,5Millionen Euro werden investiert. Da, wo es sich für Telekom und Innogy nicht lohnt, eigenwirtschaftlich auszubauen, fördern Bund und Land mit 3,6 Millionen Euro. Der Kreistag hatte die Verwaltung beauftragt, die endgültigen Förderbescheide liegen nun vor. Die Telekom ist für Netphen, Siegen, Wilnsdorf, Neunkirchen und Burbach zuständig, Innogy für Freudenberg, Kreuztal, Hilchenbach und Wittgenstein.
8000Euro Eigenanteil muss die Gemeinde Burbach für den Ausbau leisten – alle anderen Kommunen zahlen nichts. Kunden auch nicht.
230 Kilometer Tiefbaumaßnahmen werden durchgeführt, 861 Kilometer Glasfaserkabel in neue und alte Trassen verlegt, 128 Verteilerschränke aufgestellt. Die Kabel führen zu den Verteilern, ab da übernimmt die Kupferleitung – oder, in bis zu 1327 Fällen, künftig eben Glasfaser. Die Infrastruktur steht allen offen: Auch wenn etwa Innogy baut, können Kunden nach Belieben ihren Anbieter wählen. Ein Kooperationsvertrag wurde unterzeichnet.
2 Prozent der Haushalte im Kreis, Einzellagen außerhalb oder am Rand geschlossener Ortschaften, bleiben aus technischen Gründen ohne schnelles Netz. „Stand heute“, betont der Landrat, bis 2025 will der Bund die Netze flächendeckend ausgebaut haben. Auch in Randlagen. Aber auch diese Häuser profitieren zumindest passiv, erklärt Markus Menn, Breitbandkoordinator des Kreises. Aufgrund physikalischer Eigenschaften des Kupfers sinkt die Datengeschwindigkeit mit zunehmender Distanz zum Verteiler: „Die erreichen nicht 50 MBit – aber von 2 auf 16 ist schon ein Quantensprung.“
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