Müsen. . Auf mehr als 800 Metern Länge ist die Mittelnaht zwischen den Fahrbahnen gerissen. Abhilfe schaffen soll das sogenannte „Nahtremix-Verfahren“.

Die Hauptstraße soll noch in diesem Jahr saniert werden: Auf 823 Metern ist im oberen Teil die Mittelnaht zwischen den beiden Fahrbahnen kaputt – eigentlich nur noch ein tiefer, nahezu durchgehender Riss. Weitere Schäden gibt es im Bereich der Kanaldeckel, dazu kommen Querrisse. „Eigentlich ist der Zustand der Straße gut“, so Dominik Wagener vom Tiefbauamt. Die schnelle Sanierung soll weiteren Schäden vorbeugen, auch wenn das Straßensanierungskonzept für 2018 noch nicht fertig ist, wie Sachgebietsleiter Michael Schwenke gestern dem Bauausschuss bei einem Ortstermin erläuterte.

Zum Einsatz soll nun das noch recht neue „Nahtremix-Verfahren“, ein sogenannter „heiß-an-heiß-Einbau“, kommen: Dabei wird der Asphalt auf einer breite von etwa 60 Zentimetern schonend auf 160 Grad erhitzt, so dass er weich wird, und von der Spezialmaschine aufgenommen. Im Gerät wird dann Material hinzugefügt; außerdem mit einem Binder gemischt, wieder auf die Fahrbahn aufgetragen und ausgewalzt. Das ist deutlich kostengünstiger als die Fahrbahndecke abzufräsen und neu aufzutragen und überdies deutlich nachhaltiger, als zu flicken. Mittelnaht und Querrisse sind bereits ausgebessert worden – und gingen wieder auf. Auch das dürfte so nicht wieder passieren: Durch die innovative Methode gibt es nachher keine Mittelnaht mehr.

Rund 20 000 Euro

Vergeben sind die Aufträge noch nicht, Kontakte zu Baufirmen wurden aber bereits aufgenommen. Die Verwaltung rechnet mit Kosten von rund 20 Euro pro Meter – also insgesamt 20 000 Euro. Denn für die Querrisse und weiteren Materialabgänge auf der Straße muss noch auf herkömmliche Art saniert werden. Für diese Instandsetzung rechnet das Tiefbauamt mit einer Bauzeit von zwei Tagen.

Allerdings äußerte Dominik Wagener die Befürchtung, dass die Risse nicht nur die Fahrbahndecke betreffen, sondern tiefer in den Untergrund reichen. Ein Gutachter soll Proben nehmen, um herauszufinden, ob die reparierte Straße langfristigen halten wird. Der untere Teil der Müsener Hauptstraße soll – wenn das Straßensanierungskonzept fertig ist – flächig frässaniert werden.

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