Kreuztal. . Die Polizei Siegen-Wittgenstein hat zwei Kreuztalerinnen zu Seniorenberaterinnen ausgebildet. Ulla Schreiber stellt sich dem Seniorenbeirat vor.

Senioren unterstützen Senioren: So heißt das Projekt der Polizei Siegen-Wittgenstein, bei dem in den vergangenen Monaten 22 Seniorenberater ausgebildet wurden. Ihr Ziel: Sie sollen anderen Senioren Hilfestellungen geben, sie über Gefahren wie den Enkeltrick aufklären und Handlungsempfehlungen für den Ernstfall aussprechen. Zwei Damen aus Kreuztal, Ulla Schreiber und Rosemarie Neuburger, haben mitgemacht und wollen fortan Vorträge halten. Die Eichenerin Ulla Schreiber hat sich nun, unmittelbar nach der Abschlussveranstaltung, dem Seniorenbeirat vorgestellt.

Das Projekt

„Es gibt immer mehr ältere Menschen. Das ist schön“, sagte Susanne Otto von der Polizei zu Beginn der Sitzung. Sie ist Leiterin des Kommissariats Vorbeugung und Opferschutz und stellte die Aktion vor. Neun Schulungen unter anderem zu den Themen Enkeltrick, falsche Beamte, Einbruch, Opferschutz, Alter und Verkehrssicherheit habe die Polizei seit Herbst 2017 veranstaltet.

„Die Berater sollen ein Bindeglied darstellen zwischen den Bürgern und der Polizei“, sagt Otto. Sie agieren komplett ehrenamtlich. „Die Senioren können bei den Beratern anrufen und die leiten das dann weiter an uns“, so die Beamtin. Denn oft würden ältere Menschen sich scheuen, direkt die Polizei um Informationen zur Prävention zu bitten. „Wir überlegen jetzt, wie wir Veranstaltungen gestalten können“, so Otto. Denn die Berater und Beraterinnen sollen ihr Wissen an möglichst viele Senioren weitergeben.

Die Vorstellung

„Ich wünsche mir, dass ich angesprochen werde für Vorträge darüber, was Senioren im Alltag blühen kann“, sagt Ulla Schreiber. Die 65-Jährige kommt aus Eichen. „Die Schulungen waren sehr informativ.“ Mit macht sie, weil „die Polizei nicht alles machen kann“.

Die Betrüger würden immer kreativer werden und oftmals gehe es für die betroffenen Senioren dabei um viel Geld. „Jede Straftat ist eine zu viel“, sagt sie. Mit dem Ehrenamt hat sie bereits Erfahrung: Sie engagiert sich in der Flüchtlingshilfe und ist beim Bürgerfunk aktiv.

Drei Tipps

Mit Ulla Schreiber haben bereits zwei Frühstückstreffs sowie ein Kirchen-Frühstückstreff Kontakt aufgenommen. Ihre Daten möchte die Beraterin nicht in der Presse lesen, doch erreichbar sei sie dennoch: „Ich stelle mich in Einrichtungen vor.“ Ansonsten könnten sich Interessierte bei der Polizei melden, die den Kontakt herstelle, so Schreiber. Darüber hinaus gibt Schreiber drei Tipps, die Senioren stets beachten sollten:

1. Unsicherheit: „Wenn Anrufe erfolgen, bei denen man unsicher ist, dann sollte man sofort auflegen und die Polizei informieren“, so Schreiber.

2. Enkeltrick: „Wenn vermeintliche Verwandte am Telefon sind, dann sollte man nicht sofort ,Ja, das mache ich’ sagen“, erklärt Schreiber. Ein Kontrollanruf bei der betroffenen Person sei wichtig.

3. Verkaufsmasche: Wenn eine Person versuche, am Telefon oder an der Haustür etwas zu verkaufen, dann „sollte ich immer sagen, dass ich mal eben jemanden dazu hole“, so Schreiber. Das mache deutlich, dass der Senior oder die Seniorin nicht allein im Haus sei und schrecke Verbrecher ab.

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