Hilchenbach. . Mit 888 Hektar sehen sich die 185 Anteilseigner von Hofes und Heinzes Hauberg gut für die Zukunft gerüstet.
888 Hektar Wald. 2500 Anteile, in alter Haubergstradition: „Pfennige“. 185 Anteilseigner. Das ist die größte Waldgenossenschaft in Nordrhein-Westfalen. Zusammengelegt aus fünf Waldgenossenschaften, denen sich um die 100 Privatwaldbesitzer mit weiteren 73 Hektar angeschlossen haben. „Wir sind gut gerüstet für die Zukunft“, sagt Vorsteher Rainer Marwedel. Denn in diese Zukunft, so Marwedel, „ist jeder Quadratmeter, auf dem Bäume wachsen, eine gute Investition.“
Zusammenlegung beginnt 2003
Ganz neu auf dem Markt ist „Heinze und Hofes Hauberg“ nicht. Bereits seit 2008 wirtschaftet der Zusammenschluss bereits, führt nur noch eine Kasse, kauft gemeinsam Betriebsmittel ein und verkauft das Holz. Bereits 2003 war das Verfahren eingeleitet worden, das die Vorstände von Heinze Hauberg, Hofes Hauberg, Lichtschlager Wald, Laufseifer Haubergsstück und Hölzern Schößer Wald beantragt hatten. Die Waldvorsteher wurden Vorstände einer Teilnehmergemeinschaft, die bis jetzt bestanden hat. Bis zu dem Moment, in dem ihr Vorsitzender Rudolf Schweitzer aus den Händen von Andreas Peter, Dezernent für Bodenordnung bei der Bezirksregierung, die Urkunde über die „Schlussfeststellung“ entgegengenommen und quittiert hat.
„Das ist das, was ich mir immer gewünscht habe“, sagt Schweitzer, „aber wir sind noch nicht fertig, wir müssen uns noch vergrößern.“ Wie ein Kragen legt sich das Gebiet der Waldgenossenschaft um den Norden Hilchenbachs, angrenzend an die Gemarkungen von Heinsberg, Würdinghausen und Allenbach. Es geht um wirtschaftliches Wirtschaften und, wie Rainer Marwedel es formuliert, „um die Chance, am Markt als Wirtschaftsunternehmen wahrgenommen zu werden.“ Viele Waldgenossenschaften müssen sich jetzt auch eine eigene Holzvermarktung aufbauen – aus Kartellrechtsgründen wird die Forstverwaltung diese Dienstleistung nicht mehr erbringen dürfen. Heinzes und Hofes bekommen hier aber kein neues Problem: „Das haben wir schon immer eigenständig erledigt.“
Anspruchsvoll: Stürme und Windpark
„Das war kein Standardverfahren“, sagt Andreas Peter. Nicht nur wegen der Interessen der vielen Einzelbesitzer, die unter einen Hut zu bringen waren. „Das war nur möglich, weil alle an einem Strang gezogen haben.“ In die Zusammenlegungszeit fiel auch die Errichtung der Windräder auf der Lümke, die die Neubewertung der davon berührten Waldanteile erforderlich machte. Kaum war das geschafft (Peter: „eine riesige Herausforderung“), folgte der Sturm Kyrill. „Und kurz darauf Emma.“
Dass nach der Gründung der neuen Genossenschaft noch einmal zehn Jahre vergingen, bis die Bücher geschlossen wurden, ärgert so richtig keinen. 2,1 Kilometer Holzabfuhrwege wurden noch im Rahmen der Flurbereinigung angelegt, hier und da immer noch ein paar Hektar hinzugenommen – was Beurkundungsgebühren erspart, solange das Verfahren läuft. Schließlich mussten Finanzamt und Grundbuchstelle ihre Arbeit tun. Für die haben diese Kunden keinen Vorrang: Der Wald wächst über Generationen und läuft nicht weg. Die letzten Eintragungen wurden erst vor wenigen Wochen vorgenommen. Seitdem sprach nichts mehr gegen den Schlussakt, der am Sonnenhang begangen wurde. Fast mit ein bisschen Wehmut. „Wir haben zusammengearbeitet“, sagt Rudolf Schweitzer.
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